Was ist eine Essenzielle Thrombozythämie? – Die Essenzielle Thrombozythämie (ET) ist eine chronische Erkrankung des Knochenmarks. Häufig werden auch die Namen Idiopatische Thrombozythämie und Primäre Thrombozythämie verwendet. Wesentliches Kennzeichen der ET ist eine dauerhafte Erhöhung der Thrombozyten (Blutplättchen).
- Während ihre Zahl bei Gesunden zwischen 150.000 und 450.000 pro μl Blut liegt, kann sie bei ET-Erkankten bis auf weit über eine Million ansteigen.
- Erhöhte Thrombozyten Essenziell beziehungsweise idiopathisch bedeutet, dass keine erkennbare Ursache für die Erhöhung der Thrombozyten ( Thrombozytose ) vorliegt.
Im Unterschied dazu kann eine erhöhte Zahl von Blutplättchen auch eine Folge von Entzündungen, Infektionen, Eisenmangelzuständen oder inneren Blutungen sein. In diesen Fällen sprechen Mediziner von einer reaktiven oder sekundären Thrombozytose, Allerdings gehen sie nur selten mit Thrombozytenzahlen von mehr als einer Million pro μl Blut einher und bergen nur in Ausnahmefällen ein erhöhtes Gerinnungs- und/oder Blutungsrisiko.
- Die Essenzielle Thrombozytämie zählt zu den sogenannten chronischen Myeloproliferativen Erkrankungen.
- Diese hat die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2008 neu definiert und von ehemals Myeloproliferative Disorders (MPD) in Myeloproliferative Neoplasms (MPN, Myeloproliferative Neoplasien) umbenannt.
Zur Gruppe der MPNs gehören außer der ET unter anderem die Polycythaemia vera (PV) und die Primäre Myelofibrose (PMF). Fehlfunktion der Blutstammzelle Die MPNs sind seltene Erkrankungen und weisen viele Gemeinsamkeiten auf. Deshalb lassen sie sich insbesondere im Anfangsstadium häufig nur schwer unterscheiden und können zudem in einzelnen Fällen ineinander übergehen.
- Allen drei Formen gemein ist, dass sie ihren Ursprung in einer Fehlfunktion der Stammzellen haben, die im Knochenmark für die Blutproduktion zuständig sind.
- Diese Fehlfunktion führt zu einer gesteigerten Neubildung von Knochenmark – und Blutzellen.
- Bei der Essenziellen Thrombozythämie sind in erster Linie die Thrombozyten betroffen.
Thrombozyten sind jene Zellen im Blut, die für die Blutgerinnung zuständig sind. Schon bei kleinsten Gefäßverletzungen docken die Blutplättchen am geschädigten Gewebe an, verklumpen miteinander und bilden auf diese Weise eine Art Pfropf, der das Blutgefäß abdichtet.
- Darüber hinaus setzen sie Botenstoffe frei, die ebenfalls zur Reparatur des Gefäßschadens beitragen.
- Bei äußeren Verletzungen ist das sichtbare Ergebnis dieses Prozesses die Bildung einer „Kruste”.
- Erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen Eine anormal hohe Zahl von Thrombozyten im Blut erhöht in der Regel auch deren Neigung zu verklumpen, wodurch sich Blutgerinnsel bilden können.
Dadurch steigt das Risiko für Durchblutungsstörungen, die bis zum Gefäßverschluss führen können. Unter Umständen können sehr hohe Thrombozytenzahlen paradoxerweise auch die Blutgerinnung herabsetzen und so die Blutungsneigung erhöhen. Der Grund: Wie bereits erwähnt, binden Thrombozyten im Rahmen der Blutgerinnung sogenannte Gerinnungsfaktoren (Botenstoffe).
- Da bei sehr hohen Thrombozytenzahlen entsprechend viele Gerinnungsfaktoren „herausgefiltert” werden, stehen diese dem Gerinnungsprozess nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung, sodass die Blutungsneigung steigt.
- Bei der ET tritt dieser Effekt jedoch meist erst bei Thrombozytenzahlen von mehr als 1 bis 1,5 Millionen pro µl Blut auf.
Anzeichen für eine erhöhte Blutungsneigung können häufiges und/oder starkes Nasen- oder Zahnfleischbluten sein. Thrombozytenzahlen können schwanken Schwankende Thrombozytenzahlen sind im Krankheitsverlauf nicht ungewöhnlich. Ursache kann unter anderem eine unterschiedlich starke Zellbildung im Knochenmark sein.
Contents
Was tun wenn die Thrombozyten zu hoch sind?
Thrombozytose: Was tun? – Eine Thrombozytose bedarf meist keiner Behandlung. Nur wenn aufgrund einer stark erhöhten Thrombozytenzahl die Blutzirkulation in den kleinen Gefäßen des Körpers gestört ist, muss eine blutverdünnende Therapie begonnen werden. Zudem gilt es, die Ursache der Thrombozytose abzuklären und gegebenenfalls zu behandeln.
Wann sind Thrombozyten stark erhöht?
Thrombozyten Normwert – Die Auswertung der Thrombozyten-Werte sollte immer zusammen mit einem Arzt bzw. einer Ärztin erfolgen, damit die Ergebnisse korrekt eingeordnet werden können. Diese Referenzwerte dienen lediglich als Orientierung. Das bedeuten Thrombozyten-Werte im Blut:
- Unter 150.000 Thrombozyten pro µl Blut: Thrombozyten zu niedrig (Thrombozytopenie bzw. Thrombopenie)
- 150.000 bis 350.000 Thrombozyten pro µl Blut: Thrombozyten-Wert normal
- Über 350.000 Thrombozyten pro µl Blut: Thrombozyten zu hoch (Thrombozytose)
- Über 1.000.000 Thrombozyten pro µl Blut: Thrombozyten sehr stark erhöht (Thrombozythämie)
Für Säuglinge, Kleinkinder und Jugendliche gelten andere Thrombozyten-Normwerte.
Welche Medikamente erhöhen die Thrombozyten?
Romiplostim (Nplate ® ) stimuliert den (Thrombopoetin-(TPO)-Rezeptor und damit die Thrombopoese. Seit Anfang Februar ist das Arzneimittel für die 2nd-line-Therapie dieser schweren Autoimmunkrankheit europaweit zugelassen.
Welche Medikamente reduzieren die Thrombozyten?
Wirkweise von Thrombozyten-Aggregationshemmern – Blutplättchen gehen in der Regel einer sehr sinnvollen Aufgabe nach. Sie verschließen Wunden rasch, um Blutungen schnell zu stoppen. Sie lagern sich zusammen und verklumpen mit Hilfe von Gerinnungsstoffen.
Acetylsalicylsäure blockiert das Enzym Cyclooxygenase, welches für die Bildung von Thromboxan A2 verantwortlich ist. Thromboxan A2 wird für die Zusammenlagerung benötigt.Für das Zusammenklumpen der Thrombozyten wird auch der Gerinnungsfaktor Thrombin benötigt. Dabigatran macht Thrombin reaktionsunfähig.Die Blutplättchen benötigen Adenosindiphosphat (ADP) als Energielieferanten. ADP heftet sich hierfür an besondere Bindungsstellen. Die ADP- Hemmer Clopidogrel, Prasugrel und Ticlopidin verhindern die Anbindung von ADP an die Blutplättchen und blockieren zudem die Bindung des Gerinnungsfaktors Fibrinogen an die Blutplättchen. Ticagrelor wirkt sich ebenfalls auf den Energiestoffwechsel der Thrombozyten aus. Es besetzt eine bestimmte Bindungsstelle, ohne die Zusammenballungsreaktion zu aktivieren.Ganz anders wirken Phosphodiesterasehemmer wie Sie hemmen den Abbau des Moleküls cycloAMP, was die Zusammenballung verhindert.Der Wirkstoff Dipyridamol verhindert die Aufnahme der körpereigenen Substanz Adenosin in die Blutplättchen. Dadurch werden sie unempfindlicher gegen die Anreize zur Verklumpung. Solche gehen zum Beispiel von dem Plättchen-aktivierenden Faktor (PAF) oder von Kollagen aus. Abciximab, Eptifibatid und Tirofiban blockieren eine wichtige Bindungsstelle für das Fibrinogen, hemmen aber auch Bindungsstellen der Blutgefäßwände, was zu einem besonders hohen Blutungsrisiko führt. Die sehr stark wirksamen Notfallmedikamente werden nur in der Klinik angewendet und direkt in die Vene gespritzt.
Medikamente, aus der Wirkstoffgruppe: ASS-ratiopharm ® 100 mg Tabletten TAH | ASS 100 – 1 A Pharma ® TAH | ASS 100 mg HEXAL ®
Was sagt der Thrombozyten Wert im Blut aus?
Was bedeuten zu niedrige Werte? – Zu niedrige Thrombozyten-Werte können auf eine gestörte Blutbildung ( Myelodysplastisches Syndrom ), eine besondere Form der Blutarmut ( aplastische Anämie ), eine Erkrankung der Blutgefäße, Blutzellen und der Nieren (hämolytisch-urämisches Syndrom) oder auf Morbus Werlhof hindeuten.
Ist eine essentielle Thrombozythämie eine Krebserkrankung?
Die essentielle Thrombozythämie gehört zum Formenkreis der myeloproliferativen Neoplasien (MPN), das heißt zu einer Gruppe von selbständig wachsenden und somit bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems (chronischer Blutkrebs).
Wie schnell können Thrombozyten sinken?
Was ist ITP? – ist die Abkürzung für die Erkrankung I mmun t hrombozyto p enie (früher auch als i diopathische T hrombozytopenische P urpura bezeichnet), bei der das eigene Abwehrsystem (Immunsystem) die für die Blutgerinnung wichtigen Blutplättchen (Thrombozyten) irrtümlich als „fremd” erkennt und abbaut.
Dadurch entsteht ein Mangel (Endung –penie) an Thrombozyten, der zu einer erhöhten Blutungsneigung führt. Die Erkrankung wird auch nach ihrem ‚Entdecker‘, dem Arzt Paul Gottlieb Werlhof (1699-1767), als „Werlhofsche Erkrankung” oder „” bezeichnet. Blutplättchen (Thrombozyten) werden im Knochenmark gebildet und ins Blut abgegeben.
Es sind die kleinsten zellulären Bestandteile im Blut. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung, Normalerweise sind zwischen 150.000 und 400.000 Thrombozyten in einem Mikroliter (ein Tausendstel eines Milliliters) Blut zu finden. Ist die Anzahl der Thrombozyten zu gering, kann es schon bei leichten Verletzungen zu Blutungen kommen.
Diese äußern sich z.B. in Form von blauen Flecken schon nach leichten Stößen oder durch winzige, flohstichartige Flecken (Petechien) am ganzen Körper. Häufiges Nasen- und Zahnfleischbluten kann ebenfalls Anzeichen einer sein. Die eigentliche Ursache der Erkrankung ist bis heute noch nicht abschließend geklärt.
Es ist bekannt, dass bei -Patienten zum einen die Thrombozyten schneller als bei gesunden Menschen in der Milz abgebaut werden und zum anderen auch die Neubildung der Thrombozyten im Knochenmark gestört sein kann. Der Abbau wird vor allem dadurch verstärkt, weil im Körper von -Patienten Abwehrstoffe gegen die körpereigenen Thrombozyten (sogenannte Autoantikörper) gebildet werden.
Was baut Thrombozyten ab?
Wie kommt es zum Thrombozytenmangel bei der ITP? – Die Blutplättchen werden im Knochenmark gebildet und übernehmen eine wichtige Funktion bei der Blutstillung. Normalerweise beträgt die Lebensdauer der Thrombozyten zwischen fünf und zwölf Tagen, bevor sie dann in der Milz abgebaut werden.3 Die Lebensspanne kann durch Thrombozyten-Autoantikörper aber deutlich verkürzt werden, indem diese dafür sorgen, dass die Blutplättchen fälschlicherweise schneller und auch vermehrt in der Milz abgebaut werden.
Welche Medikamente führen zu erhöhten Thrombozyten?
Quellen zum Thema Unter einer Thrombopenie bzw. Thrombozytopenie versteht man eine verminderte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten) im Blut, wodurch das Blutungsrisiko steigt.
Die Thrombozytopenie tritt auf, wenn das Knochenmark zu wenige Blutplättchen bildet oder wenn zu viele Blutplättchen zerstört werden bzw. sich in der vergrößerten Milz anreichern. Dabei kann es zu Blutungen in der Haut und zu Blutergüssen kommen. Für die Stellung der Diagnose und die Bestimmung der Ursache werden Blutuntersuchungen vorgenommen. Manchmal ist eine Behandlung (z.B. Thrombozytentransfusion, Prednison und Medikamente zur Steigerung der Blutplättchenbildung oder Entfernung der Milz) erforderlich.
Thrombozytopenien können durch viele Erkrankungen verursacht werden; sie fallen jedoch in drei Hauptkategorien:
Es werden zu wenige Blutplättchen gebildet. Es werden zu viele Blutplättchen zerstört. Es werden zu viele Blutplättchen werden in der Milz eingelagert.
Massive Transfusionen roter Blutkörperchen können die Konzentration der Blutplättchen im Blut verdünnen. Manche Medikamente wie Heparin, bestimmte Antibiotika, Ethanol, Krebsmedikamente und Chinin können ebenfalls eine Thrombozytopenie verursachen. Eine durch Medikamente verursachte Zytopenie kann folgende Ursachen haben:
Verminderte Produktion von Blutplättchen durch das Knochenmark (verursacht durch eine Knochenmarktoxizität) Erhöhte Blutplättchenzerstörung (immunvermittelte Thrombozytopenie)
Blutungen in der Haut können ein erstes Anzeichen für einen Thrombozytenmangel sein. Dabei erscheinen viele rote Pünktchen (Petechien) auf den unteren Beinpartien, und harmlose Verletzungen verursachen Blutergüsse (Ekchymosen oder Purpura). Das Zahnfleisch kann bluten, vielleicht ist auch Blut im Stuhl oder Urin zu sehen.
Die Monatsblutungen können ungewöhnlich heftig ausfallen. Blutungen sind schwer zu stillen. Die Blutungen verschlimmern sich, wenn die Menge der Blutplättchen weiter absinkt. Menschen mit sehr wenig Blutplättchen können viel Blut im Verdauungstrakt verlieren oder sie erleiden eine lebensbedrohliche Blutung im Gehirn, selbst wenn sie sich gar nicht verletzt haben.
Die Geschwindigkeit, mit der sich die Symptome entwickeln, hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Thrombozytopenie ab.
Blutuntersuchungen zur Bestimmung der Blutplättchenzahl und Gerinnung Andere Tests auf Erkrankungen, die eine niedrige Blutplättchenzahl verursachen können
Ärzte vermuten eine Thrombozytopenie bei Kranken, die ungewöhnlich starke Blutungen oder Petechien und eine verstärkte Neigung zu Blutergüssen aufweisen. Routinemäßig wird die Anzahl der Blutplättchen im Blut kontrolliert, wenn jemand an Störungen leidet, die eine Thrombozytopenie verursachen könnten.
Behandlung der Ursache der Thrombozytopenie Vermeidung von Verletzungen zur Minimierung des Blutungsrisikos Medikamente, die die Bildung von Blutplättchen erhöhen und ihre Zerstörung verringern Manchmal Blutplättchentransfusionen
Mit der Ursache der Erkrankung wird häufig auch gleich die Thrombozytopenie behandelt. Wenn die Thrombozytopenie von einem Medikament verursacht wird, kann sie meist behoben werden, wenn das Medikament abgesetzt wird. Eine Thrombozytopenie, die durch eine durch das eigene Immunsystem verursachte Zerstörung der Blutplättchen (wie bei der Immunthrombozytopenie Immunthrombozytopenie (ITP) Bei der Immunthrombozytopenie (ITP) handelt es sich um eine Blutungsstörung, die durch einen Rückgang der Anzahl der Blutplättchen (Thrombozyten) verursacht wird und bei Personen auftritt, die. ) verursacht wird, wird mit Prednison (einem Medikament, das das Immunsystem unterdrückt, damit weniger Blutplättchen zerstört werden), mit Medikamenten, die das Knochenmark stimulieren, damit mehr Blutplättchen gebildet werden, und manchmal durch die Entfernung der Milz (Splenektomie) behandelt. Copyright © 2023 Merck & Co., Inc., Rahway, NJ, USA und seine verbundenen Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
Welche Medikamente reduzieren die Thrombozyten?
Wirkweise von Thrombozyten-Aggregationshemmern – Blutplättchen gehen in der Regel einer sehr sinnvollen Aufgabe nach. Sie verschließen Wunden rasch, um Blutungen schnell zu stoppen. Sie lagern sich zusammen und verklumpen mit Hilfe von Gerinnungsstoffen.
Acetylsalicylsäure blockiert das Enzym Cyclooxygenase, welches für die Bildung von Thromboxan A2 verantwortlich ist. Thromboxan A2 wird für die Zusammenlagerung benötigt.Für das Zusammenklumpen der Thrombozyten wird auch der Gerinnungsfaktor Thrombin benötigt. Dabigatran macht Thrombin reaktionsunfähig.Die Blutplättchen benötigen Adenosindiphosphat (ADP) als Energielieferanten. ADP heftet sich hierfür an besondere Bindungsstellen. Die ADP- Hemmer Clopidogrel, Prasugrel und Ticlopidin verhindern die Anbindung von ADP an die Blutplättchen und blockieren zudem die Bindung des Gerinnungsfaktors Fibrinogen an die Blutplättchen. Ticagrelor wirkt sich ebenfalls auf den Energiestoffwechsel der Thrombozyten aus. Es besetzt eine bestimmte Bindungsstelle, ohne die Zusammenballungsreaktion zu aktivieren.Ganz anders wirken Phosphodiesterasehemmer wie Sie hemmen den Abbau des Moleküls cycloAMP, was die Zusammenballung verhindert.Der Wirkstoff Dipyridamol verhindert die Aufnahme der körpereigenen Substanz Adenosin in die Blutplättchen. Dadurch werden sie unempfindlicher gegen die Anreize zur Verklumpung. Solche gehen zum Beispiel von dem Plättchen-aktivierenden Faktor (PAF) oder von Kollagen aus. Abciximab, Eptifibatid und Tirofiban blockieren eine wichtige Bindungsstelle für das Fibrinogen, hemmen aber auch Bindungsstellen der Blutgefäßwände, was zu einem besonders hohen Blutungsrisiko führt. Die sehr stark wirksamen Notfallmedikamente werden nur in der Klinik angewendet und direkt in die Vene gespritzt.
Medikamente, aus der Wirkstoffgruppe: ASS-ratiopharm ® 100 mg Tabletten TAH | ASS 100 – 1 A Pharma ® TAH | ASS 100 mg HEXAL ®
Ist Thrombozytose Blutkrebs?
Artikelübersicht –
Was ist eine Thrombozythämie? Die Symptome der Thrombozythämie Die Behandlung der Thrombozythämie Wie ist die Prognose bei einer Thrombozythämie? Zusammenfassung
Charakteristisches Merkmal einer essentiellen (primären) Thrombozythämie ist eine chronische Erhöhung der Thrombozyten im Blut, Diese wird in der medizinischen Fachsprache als Thrombozytose bezeichnet. Die Thrombozyten, auch Blutplättchen genannt, spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung.
- Bei Verletzungen heften sie sich an das umliegende Gewebe, verschließen die Wunde und sorgen so dafür, dass die Blutung stoppt.
- Die Thrombozythämie gehört zum Formenkreis der bösartigen Erkrankungen des blutbildenden Systems (myeloproliferative Neoplasien) und tritt eher selten auf.
- So erkranken in den westlichen Industriestaaten jährlich etwa 2,5 von 100.000 Einwohnern,
Die meisten Patienten sind zwischen 20 und 40 bzw. zwischen 60 und 70 Jahren alt. Frauen erkranken dabei doppelt so häufig wie Männer. Wie alle myeloproliferativen Erkrankungen hat auch die Thrombozythämie eine genetische Komponente, Aufgrund einer Mutation in den Genen der blutbildenden Stammzellen produzieren diese unkontrolliert Blutplättchen.
Leitsymptom der Erkrankung ist die konstante oder langsam ansteigende Erhöhung der Blutplättchen im Blut. Die Folgen sind Zirkulationsstörungen in den kleinen Blutgefäßen und funktionelle Beschwerden verschiedener Organe, Die gestörte Blutzirkulation in den Fingern und Zehen führt zu einer schmerzhaften Rötung mit Schwellung und Brennen.
Der Arzt spricht in diesem Fall von einer Erythromelalgie. Auch Schmerzen beim Gehen durch eine mangelnde Beindurchblutung sowie Konzentrationsstörungen und Sehstörungen gehören zu den Symptomen der Thrombozythämie. Blutausstrich bei essentieller Thrombozythämie mit deutlicher Vermehrung der Thrombozyten (blau) ;von Ed Uthman from Houston, TX, USA – Essential Thrombocythemia, Peripheral Blood Uploaded by CFCF, CC BY 2.0, Link Wie die meisten Blutzellen werden die Blutplättchen nach einer Lebensdauer von 5 bis 12 Tagen in der Leber und in der Milz abgebaut.
Aufgrund des vermehrten Anfalls von Thrombozyten können beide Organe anschwellen, Diese Hepatosplenomegalie macht sich bei den Betroffenen durch Schmerzen oder ein Druckgefühl im Oberbauch bemerkbar. Zwar finden sich im Blut vermehrt blutgerinnungsfördernde Blutplättchen, diese sind jedoch zum Teil funktionsunfähig.
Somit kann es in selteneren Fällen und insbesondere bei einer deutlichen Erhöhung der Thrombozyten zu lebensgefährlichen Blutungen kommen. Bedingt durch die gesteigerte Viskosität des Blutes besteht ferner ein erhöhtes Risiko für thromboembolische Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall,
Diese beiden Ereignisse stellen die Haupttodesursachen der Thrombozythämie dar. Eine Heilung der Erkrankung ist nicht möglich, Die Therapie soll die Beschwerden der Patienten verringern und zugleich Komplikationen vorbeugen, Zunächst sollte der Patient allgemeine Maßnahmen zur Senkung des Thromboembolierisikos ergreifen.
Dazu gehören:
die Gewichtsreduzierung bei Übergewicht regelmäßige Bewegung ausreichendes Trinken zur Vermeidung von Flüssigkeitsmangel das Tragen von Kompressionsstrümpfen das Vermeiden von langem Sitzen
Zusätzlich kommen antiaggregierende und zytoreduktive Therapieoptionen zum Einsatz. Die antiaggregierende Behandlung mit Aspirin soll die Bildung von Blutgerinnseln verhindern und so Gefäßverschlüssen vorbeugen. Die zytoreduktive Therapie erfolgt unter anderem mit Interferon-alpha oder Hydroxyharnstoff.
- Ziel ist eine Reduktion der Thrombozyten im Blut.
- Im Vergleich zu anderen chronischen myeloproliferativen Erkrankungen hat die essentielle Thrombozythämie eine recht gute Prognose,
- So haben die Betroffenen in der Regel eine normale Lebenserwartung,
- Infolge von Komplikationen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall können jedoch Schwerbehinderungen auftreten.
Trotz intensiver Forschung gehört die Thrombozythämie derzeit noch zu den Erkrankungen, für die es keine kurative medikamentöse Therapie gibt. Der Arzt kann den Patienten aber in seinem individuellen Erkrankungsverlauf begleiten und mögliche Symptome reduzieren.
- Eine solche Therapie, die auf die jeweilige Situation des Patienten zugeschnitten ist, kann den Betroffenen ein Leben mit einem hohen Maß an Lebensqualität ermöglichen.
- Die Thrombozythämie ist eine bösartige Erkrankung (Krebs) des blutbildenden Systems und durch eine Erhöhung der Thrombozytenanzahl im Blut gekennzeichnet.
Infolge dieser Thrombozytose kommt es zu Durchblutungsstörungen und/oder Blutungen. Eine Heilung der Erkrankung ist nicht möglich, medikamentöse Therapien können den Betroffenen jedoch zu einer normalen Lebenserwartung verhelfen.