Was Bedeutet Eine Rezession Für Deutschland?

Was Bedeutet Eine Rezession Für Deutschland

Was passiert bei Rezession in Deutschland?

Welche Folgen kann eine Rezession für die Bürger und die Wirtschaft haben? – In einer Rezession halten Unternehmen und private Haushalte ihr Geld in der Regel beisammen. Zu den Folgen einer Rezession zählen steigende Arbeitslosenzahlen, außerdem arbeiten mehr Menschen in Kurzarbeit. Auch Menschen, die auf der Suche nach einem neuen Job sind, stehen in einer Rezession vor Problemen. Denn wer sich um eine neue Stelle bewirbt, dürfte während einer Rezession Schwierigkeiten haben eine entsprechende Stelle zu finden – denn geht es Unternehmen wirtschaftlich schlechter, stoppen sie Neueinstellungen.

Wie schlimm wird die Rezession in Deutschland?

BIP-Prognose für 2022 nahezu halbiert – Demzufolge dürfte das BIP im dritten Quartal um 0,2 Prozent sinken, Ende 2022 um 0,6 Prozent und im ersten Vierteljahr 2023 um 0,4 Prozent. Ab nächstem Frühjahr dürfte die Wirtschaft dann wieder leicht zulegen. Für das Gesamtjahr 2022 prognostizieren sie nur noch ein kleines Wachstum von 1,4 Prozent.

  1. Für 2023 sagen sie einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,4 Prozent vorher, für das Jahr 2024 einen Anstieg um 1,9 Prozent.
  2. Damit bewerten die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute die wirtschaftliche Lage deutlich schlechter als noch im Frühjahr und halbieren nahezu ihre Prognose für 2022.

Im April hatten sie noch mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 2,7 Prozent im laufenden Jahr und von 3,1 Prozent im kommenden Jahr gerechnet. Die Frühjahrs- und Herbstgutachten Die sogenannte Gemeinschaftsdiagnose der Institute wird zweimal im Jahr erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst.

Was sollte man bei einer Rezession tun?

Maßnahmen gegen Rezession – Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln und um aus der Krise herauszukommen, muss früher oder später die Regierung eingreifen. Eine der besten Rezession Maßnahmen, um Verbraucher zu entlasten, sind Steuersenkungen in Deutschland.

Mit einer Senkung der Mehrwertsteuer sparen Verbraucher Geld und können ihren Konsum wieder erhöhen. Auch Unternehmen profitieren von den niedrigen Steuern und müssen weniger Kapital an den Staat abgeben. Damit steigern sie gleichzeitig ihren Umsatz. Die Zentralbank hat auch ein wirkungsvolles Mittel gegen die Rezession: eine Anpassung des Leitzinses,

Während bei einer Inflation der Leitzins erhöht wird, um weniger Geld in Umlauf zu bringen, gilt bei der Rezession das Gegenteil. Mit einer Leitzinssenkung sinkt gleichzeitig die Hürde von Unternehmern und Bürgern, um Kredite aufzunehmen. Dank der Kredite werden große Investitionen ermöglicht und es kommt wieder mehr Geld in den Umlauf.

Was passiert mit meinem ersparten bei einer Rezession?

Kurz für Euch zusammengefasst: –

  • Durch die Einlagensicherung ist unser Geld bei den Banken geschützt.
  • Wer seinen ETF-Sparplan über einen langen Horizont hält, gleicht jetzige Verluste wieder aus. Bei einem Durchhaltevermögen von 15 Jahre gab es bisher keine Verluste, ergab eine Finanztip-Erhebung. Vorausgesetzt, Ihr habt breit gestreut.
  • Anstatt den ETF-Sparplan aufzulösen, lieber die monatliche Sparrate auf null setzen und später wieder erhöhen.
  • Betriebliche Altersvorsorge, Riester-Rente und Co. haben meist einen niedrigen Aktienanteil und sind daher weniger spekulationsanfällig,
  • Für Unternehmen, kleine Firmen und Selbstständige stellt die Bundesregierung staatliche Zuschüsse und Kredite zur Verfügung.
  • Weitere Maßnahmen sind Kurz­arbeiter­geld, ein leichterer Zugang zu Hartz IV oder zum Wohngeld.

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Wie verdient man in einer Rezession Geld?

Warum Rezessionen die besten Investitionsmöglichkeiten schaffen können – Was Bedeutet Eine Rezession Für Deutschland Bildquelle: solarseven / Shutterstock.com Ein Wirtschaftsabschwung führt in der Regel zu sinkenden Gewinnen für viele der führenden Unternehmen. Aus diesem Grund reicht schon die bloße Annahme einer Rezession aus, um einen Börsencrash oder eine Korrektur herbeizuführen.

Jedoch hat die Geldanlage während einer Rezession auch eine positive Seite. Obwohl Investoren diese wirtschaftlichen Abschwünge fürchten, können sie auch die besten Kaufgelegenheiten an der Börse schaffen. Die große Rezession im Jahr 2008 erschien vielen Anlegern wie das Ende der Welt. Dennoch war es eine enorme Kaufgelegenheit, direkt vor dem Beginn einer zehnjährigen Hausse.

Rezessionen können aus mehreren Gründen hervorragende Kaufgelegenheiten für Investoren schaffen. Hochwertige Aktien werden im Allgemeinen mit einem Aufschlag gehandelt. Die einzige Chance, diese Aktien mit irgendeiner Art von Sicherheitsmarge zu kaufen, besteht darin, während einer Rezession zu investieren.

  • Der Bereich der Behavioral Finance zeigt, wie irrational Investoren sein können.
  • Die Fehler, die sie machen, nehmen in Bärenmärkten und bei steigender Volatilität zu.
  • Das schafft auch Chancen.
  • Die besten Unternehmen gewinnen auch in Rezessionen Marktanteile, während ihre Konkurrenten knapp bei Kasse sind.

Was das Investieren während einer Rezession und nicht erst danach betrifft, so gibt es mehrere Möglichkeiten, Geld zu verdienen. Leerverkäufe sowie der Besitz rezessionssicherer Geldanlagen sind Ansätze dafür. Zumindest können Sie dadurch mehr Kaufkraft erhalten, sobald eine Korrektur endet.

Wie lange dauert eine Rezession Wirtschaft?

Was ist eine Rezession? – Wir sprechen von einer Rezession, wenn eine Volkswirtschaft über eine Dauer von sechs Monaten schrumpft. Generell gilt, dass ein Land eine Rezession erfährt, wenn die Wirtschaft in zwei aufeinander folgenden Quartalen schrumpft.

Als Messgröße dient in erster Linie das Bruttoinlandsprodukt (BIP), Rezessionen dauern so lange an, wie in einem Land, einer Region oder auf der Welt die Wirtschaft schrumpft anstatt zu wachsen. Auch wenn Rezessionen drastische Auswirkungen auf die Wirtschaft haben können, sind sie ein wichtiger Bestandteil des Geschäftszyklus: Wirtschaften wachsen, bis sie einen Gipfel erreichen, und schrumpfen danach wieder, bis sie einen Tiefpunkt erreicht haben, bevor sie erneut wachsen usw.

Ein Land befindet sich in einer Rezession, wenn es sich auf dem Weg vom Gipfel zum Tiefpunkt befindet. Eine Rezession dauert mindestens sechs Monate, es gibt jedoch keine definierte Grenze, wie lange sie dauern kann. Das „National Bureau of Economic Research”, die Behörde in den USA, die sich mit Rezessionen beschäftigt, gibt an, dass die durchschnittliche Dauer von Rezessionen seit 1945 bei etwas über 11 Monaten lag, während die Wachstumsperioden durchschnittlich 58 Monate andauerten.

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Was erwartet Deutschland 2023?

Prognose: IWF erwartet leichte Rezession in Deutschland Laut einer neuen IWF-Prognose soll die deutsche Wirtschaft im Jahr 2023 um 0,1 Prozentpunkte schrumpfen. Damit würde Deutschland in eine leichte Rezession rutschen. Keine sonnigen Aussichten am Hamburger Hafen: Der IWF sagt Deutschland eine schrumpfende Wirtschaft voraus (Archivbild).

  • Quelle: dpa Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht Deutschland dieses Jahr in der Rezession.
  • Das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde voraussichtlich um 0,1 Prozent schrumpfen, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten IWF-Prognose.
  • Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute schätzen die Lage anders ein.

Sie hoben Anfang April ihre Konjunkturprognose für dieses Jahr auf plus 0,3 Prozent an. Für die Eurozone sagt der IWF jetzt ein Wachstum um 0,8 Prozent voraus, nach 0,7 Prozent im Januar. Internationaler Währungsfonds und Weltbank diskutieren auf ihrem Frühjahrstreffen in Washington über die Entwicklung der Weltwirtschaft und über globale Probleme wie den Klimawandel.

  • Für die Weltwirtschaft rechnet der Währungsfonds mit einem Wachstum um 2,8 Prozent, nach 2,9 Prozent bei der vorherigen Schätzung.
  • Die Wirtschaft in legt sowohl den früheren als auch den aktuellen Zahlen zufolge um 5,2 Prozent zu.
  • Deutlich heraufgesetzt wurde die Prognose für Russland: Hier rechnet der IWF trotz der Kosten des und der westlichen Sanktionen mit einem Plus von 0,7 Prozent.

Das sind 0,3 Prozentpunkte mehr als im Januar. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte der IWF vor einer globalen Rezession gewarnt.

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Wann kommt die Rezession in Deutschland?

IW-Konjunkturprognose: Deutschland in der Rezession – Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Die deutsche Wirtschaft rutscht in eine Rezession. Nachdem das reale BIP im Jahr 2022 um mehr als 1 ½ Prozent gewachsen ist, wird die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 um ¾ Prozent sinken, zeigt die neue Konjunkturprognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW).

  • Die deutsche Wirtschaft musste sich in den vergangenen Monaten mit vielen Herausforderungen auseinandersetzen: Steigende Preise, ein drohender Gasmangel und der Krieg Russlands in der Ukraine belasten Verbraucher und Unternehmen.
  • Der Blick auf das kommende Jahr ist kaum optimistischer, wie die neue IW-Konjunkturprognose zeigt: Für das kommende Jahr erwarten die IW-Konjunkturforscher einen BIP-Rückgang um ¾ Prozent.

Die Ergebnisse der IW-Konjunkturprognose im Detail:

Die Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr nur noch um zwei Prozent zulegen. Vor allem die Energieversorgung bleibt unsicher, zudem drohen wieder Produktionsausfälle. Nach wie vor sind Lieferketten gestört. Anders als in der Industrie und dem Dienstleistungssektor verschärft sich die Rezession im Bausektor weiter. Fehlende Materialien und Fachkräfte sowie die steigenden Bauzinsen belasten die Branche. Als Konjunkturstütze erwies sich bisher der private Konsum. Das dürfte sich ändern, die IW-Konjunkturforscher gehen im kommenden Jahr von einem Rückgang in Höhe von 1 ½ Prozent im Vergleich zu 2022 aus. Immerhin der Arbeitsmarkt zeigt sich noch robust: Die Arbeitslosenquote beträgt im laufenden Jahr 5,3 Prozent. Für das kommende Jahr wird ein leichter Anstieg auf 5,4 Prozent erwartet.

Für das neue Jahr bedeutet das: Deutschland steht vor einer neuen Rezession. Allerdings deuten die Zahlen nicht auf einen Konjunktureinbruch in dem Ausmaß hin, wie es ihn in der Corona-Pandemie oder in der Finanzmarktkrise 2008 gab.

Kann der Staat an mein Erspartes?

Dürfen Regierungen Sparer enteignen? – S&P droht Italien, Irland wird hochgestuft Dürfen Regierungen Sparer enteignen? Darf die nationale Notenbank Konten sperren? Das Gespenst der Enteignung von Sparguthaben geht nun um. Dabei ist zunächst einmal die geplante Zwangsabgabe von einer vollständigen Enteignung zu unterscheiden.

  1. Die Zwangsabgabe auf Sparguthaben auf Zypern ist eher mit einer Sondersteuer gleichzusetzen – denn sie nimmt den Bürgern nicht alle Ersparnisse, sondern beansprucht eine staatliche Abgabe auf Vermögen.
  2. Selbstredend dürfen Staaten nach eigenem Ermessen und im Rahmen der verfassungsgemäßen Voraussetzungen alle Arten von Steuern erheben.

Auch in Zypern muss erst das Parlament die Maßnahme billigen und ein entsprechendes Gesetz verabschieden. Vor allem wird dort zu klären sein, welche Sparer wie viel zur Rettung Zyperns zahlen sollen. Diese Details müssen von Zyperns Parlament abgesegnet werden.

Dann aber sind die Maßnahmen rechtens. Auch andere europäische Regierungen dürfen auf die Vermögen und Ersparnisse ihrer Bürger zugreifen, solange sie die parlamentarischen Hürden und rechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Allerdings betrifft die Zwangsabgabe im Fall Zyperns nicht wie üblich Einnahmen, Gewinne und Ausgaben der Bürger, sondern ihre bestehenden Ersparnisse – und kann daher durchaus als ein Angriff auf die Eigentumsrechte der Sparer angesehen werden.

Doch selbst Enteignungen sind im heutigen Europa durchaus üblich und legal – etwa beim Bau großer Infrastrukturprojekte. Der Eigentümer des alten Häuschens, das der Autobahn im Wege steht, kann vom Staat enteignet werden. Der Hauseigentümer hat jedoch einen Anspruch auf Entschädigung.

Ist das gesparte Geld sicher?

Einlagen sind in Deutschland bis zur Höhe von 100.000 Euro gesetzlich abgesichert. Hinzu kommt, dass diese Grenze sich auf bis zu 500.000 Euro erhöhen kann. Dies ist der Fall, wenn die Voraussetzungen des § 8 Abs.2 des Einlagensicherungsgesetzes erfüllt sind.

Wie verhält sich der Staat bei einer Rezession?

Folgen einer Rezession – Ein Abschwung hat oft zur Folge, dass Unternehmen weniger herstellen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Die Zahl derjenigen, die vom Staat unterstützt werden müssen, steigt dann. Der Staat muss Schulden machen, kann sich nicht mehr um alle öffentlichen Aufgaben, zum Beispiel den Bau oder Ausbau von Verkehrswegen kümmern.

Die Regierung versucht in einer Rezession, die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Diese Maßnahmen nennt man “Konjunkturpolitik”. Zum Beispiel können die Steuern gesenkt werden. Dann können die Unternehmen billiger produzieren. Die Menschen haben dann wieder mehr Geld in der Tasche, um mehr einkaufen zu können.

Das tut der Wirtschaft gut. Quelle: Gerd Schneider / Christiane Toyka-Seid: Das junge Politik-Lexikon von, Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung 2023. : Abschwung / Rezession

Wie hoch ist die Gefahr einer Rezession?

„Wenn die Rezession kommt, drohen 3 Millionen mehr Arbeitslose” – Institut der deutschen Wirtschaft (IW) Die Gefahren einer Rezession in Deutschland steigen immer weiter – mittlerweile liege die Wahrscheinlichkeit bei 50 Prozent, sagt IW-Direktor Michael Hüther im Interview mit Focus Online.

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Dabei gehe es nicht um eine rein technische Wirtschaftsflaute, sondern um eine „tiefe Anpassung”. Herr Hüther, rutscht Deutschland in eine Rezession? Wir sind ja geübt darin, das mit Wahrscheinlichkeiten zu versehen. Meiner Einschätzung nach liegt die Wahrscheinlichkeit einer Rezession sicherlich bei 50 Prozent.

Dabei geht es nicht um eine technische Rezession, also zwei Quartale mit schrumpfender Wirtschaftskraft, sondern um eine tiefe Anpassung. Das muss man deutlich auseinanderhalten. Die entscheidende Sorge dabei ist die Gas-Verfügbarkeit. Am Ende könnte ein Gas-Mangel Produktionsstillstände in vielen Bereichen und Kaskadeneffekte entlang der Produktionsketten auslösen.

  1. Wir würden in eine schwere Anpassungssituation kommen, denn wir haben keine Chance, das nicht verfügbare Gas in dieser Menge und kurzfristig in diesem Jahr von den Weltmärkten zu beziehen.
  2. Das ist schlicht und ergreifend unmöglich.
  3. Darum hängt alles am seidenen Faden, an diesem Risiko des Gas-Embargos.

Darüber hinaus haben wir eine weltwirtschaftliche Situation, die grundsätzlich Sorgen macht. Wir haben Schwierigkeiten in den USA, wirtschaftliche Ungleichgewichte, hohe Inflation, eine Notenbank, die einiges tun muss, und wir haben Ungleichgewichte in China durch die strikte Lockdown-Politik.

  • Das heißt, es gibt durch die beiden Ankerökonomien der Welt eher belastende Perspektiven.
  • Insofern ist das hohe Rezessionsrisiko nicht mehr wegzureden.
  • Sie sagen, es gehe nicht um eine definitionsgemäße Rezession, sondern um eine „tiefe Anpassung”.
  • Das klingt dramatisch.
  • Was genau ist damit gemeint? Die Sorge ist, dass ein Gas-Embargo dazu führt, dass wir am Arbeitsmarkt nicht bloß mit Blessuren davonkommen.

So haben wir es in der großen Finanzkrise und auch in der Pandemie erlebt. Doch nun droht tatsächlich ein erheblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit.2,5 bis 3,0 Millionen zusätzliche Arbeitslose halte ich für durchaus denkbar. Dieses Risiko macht deutlich, dass wir dann in einer anderen Welt sind.

Wir haben in den letzten 10 bis 15 Jahren steigende und in Krisen stabile Beschäftigung gesehen. Auch aktuell stellen wir fest, dass die deutsche Wirtschaft durch den Arbeitsmarkt noch sehr gut gehalten wird. Der Prognosekonsens sieht in diesem Jahr 1,6 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt, nächstes Jahr ebenfalls 1,6 Prozent, und das ist noch das stabilste Szenario.

Aber: Die Arbeitslosenquote liegt solide bei 5 Prozent, die Beschäftigung steigt an, und wir haben unverändert einen Arbeitskräftemangel. Das könnte sich dann ändern. Das ist der Hebel, wenn wir über einen so massiven Produktionsausfall oder -stillstand reden, der auch absehbar nicht mehr aufgeholt werden kann, beispielsweise bei einer Kokerei oder in der Glasindustrie.

Da reden wir über Ausfälle von einem Jahr, wenn die Anlagen wegen eines Gas-Embargos nicht brauchbar sind. Was dann Entlassungen unvermeidbar werden lässt, zunächst in den direkt betroffenen Bereichen, dann entlang der Wertschöpfungskette. Das meine ich, wenn ich von einer „tiefen Anpassung” rede. Da ist die Frage in der Tat, ob das deutsche Geschäftsmodell – industriebasiert, zu passablen Energiekosten, exportorientiert – insgesamt auf dem Prüfstand steht.

Teilweise klingt das dennoch so, als stünde Deutschland – zumindest aktuell – noch ganz gut da? Es kamen ja jüngst die Steuereinnahmen für das erste Halbjahr – 17,5 Prozent Plus gegenüber dem Vorjahr. Und letztes Jahr war ja auch gar nicht mal schlecht.

Allein bei der Umsatzsteuer gab es einen Zuwachs von 55 Prozent. Bezogen auf die Nachwirkungen der Pandemie und in Reaktion auf den Krieg ist das eine relativ robuste Situation. Das spiegelt sich übrigens ebenso in den Gewinnen der Unternehmen im ersten Halbjahr wider. Das muss man auch sehen. Deswegen sage ich nicht, dass wir vor einer Rezession stehen, sondern dass die Wahrscheinlichkeit gestiegen ist.

Das kann schnell kippen. Aber die Ausgangssituation ist nicht so strukturell schlecht, wie wir denken sollten. Sie schlugen vor einiger Zeit vor, Deutsche sollten länger arbeiten – pro Woche, aber auch auf die gesamte Karriere bezogen. Würde das helfen, eine etwaige Rezession abzufedern? Die Diskussion führen wir schon seit geraumer Zeit und sie ist nicht als Antwort auf die Rezession zu verstehen.

Es geht um das schrumpfende Erwerbspersonenpotenzial ab 2025. Zwischen 2025 und 2030 verschwinden altersbedingt unterm Strich 3 Millionen Arbeitskräfte, selbst, wenn man mit 200.000 Netto-Zuwanderungen jährlich kalkuliert. Das entspricht 4,2 Milliarden Arbeitsstunden, die wegbrechen. Unabhängig von Krieg und Pandemie stehen wir vor strukturellen Herausforderungen wie der digitale Transformation und der Klimaneutralität von Energie und Produktion.

Wenn wir das schaffen wollen, aber ein schrumpfendes Erwerbspersonenpotenzial haben und die Produktivität nun mal nicht plausibel hochgeschraubt werden kann, bleibt als Hebel nur noch das Beschäftigungsvolumen. Wenn die Zuwanderung also zu gering ist, bleibt als Frage dann, ob nicht die mehr arbeiten können, die schon da sind.

  • In Schweden und in der Schweiz wird im Wochenschnitt eine beziehungsweise zwei Stunden länger gearbeitet.
  • Hierzulande könnten wir das Beschäftigungsvolumen nun über die Wochenarbeitszeit und geringere Urlaubstage regeln.
  • Der Anstoß sollte schlicht zeigen, dass wir eben Stellschrauben außerhalb des Rentenzutrittsalters haben, um Wohlstand zu sichern und die Ziele im Strukturwandel zu erreichen.

Bleiben wir bei den Arbeitnehmern. Momentan schwelt die Debatte, wie stark die Löhne nun steigen dürfen, ohne die Inflation weiter zu befeuern. Verlangen die Gewerkschaften zu viel? Man muss sich klarmachen, dass die Lohnpolitik auch einen Stabilisierungsauftrag hat.

Das macht die Notenbank nicht allein, sondern es gibt ein makroökonomisches Zusammenspiel – der Staat verantwortet die Verwendung öffentlicher Gelder, die Lohnpolitik regelt die Lohnentwicklung und die Notenbank schneidert den geldpolitischen Rahmen. Wir haben nun einen Inflationsimport, der die Notenbank in ein Dilemma bringt, denn dieser Preisauftrieb ist nicht so zu behandeln wie eine „endogene Inflation”.

Importierte Inflation kann ich nur runterprügeln zum Preis einer Stabilisierungsrezession – das können wir nicht wollen. Dementsprechend ist die Frage, was die Lohnpolitik nun beitragen kann. Auch in deflationären Zeiten, also mit einem Preissteigerungsniveau bei null, wurde argumentiert, die Preisnorm der EZB mit zwei Prozent als Preiskomponente einzufügen.

Das Messer schneidet aber in beide Richtungen. Wird mit dem EZB-Preisziel in deflationären Phasen argumentiert, sollte das auch in Phasen höherer Inflation so sein. Forderungen von 8,0 Prozent bedeuten auf das Jahr bezogen aber Erhöhungen weit oberhalb der Norm und auch der tatsächlichen Inflation, denn der Jahresschnitt dürfte so bei 6,0 Prozent liegen.

Es kann nicht allein die Aufgabe der Lohnpolitik sein, die Kaufkraft abzusichern. Das hat IG-Metall-Chef Jörg Hoffmann sogar selbst gesagt. Deswegen muss man fragen, was der Spielraum aufgrund der Produktivität in den einzelnen Sektoren ist. Zudem führt der gerade erst angesprochene Fachkräftemangel zu Lohnprämien.

  • Die Tariflohnpolitik bildet verantwortlich also ohnehin nur noch eine Untergrenze der Lohnkostenentwicklung.
  • Durch einen positiven Lohndrift liegen die Bruttolöhne- und -gehälter schon jetzt im Durchschnitt über dem Tarifniveau.
  • Angesichts dieser Umstände kann man nicht sinnvollerweise über Abschlüsse in Höhe der Inflation reden.
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Was wären die Alternativen zu derart hohen Tarifabschlüssen? Eine Option wäre, eine geringere tabellenwirksame Erhöhung, wie sie etwa die Stahlindustrie mit 6,2 Prozent für 18 Monate vereinbart hat, mit einer Einmalzahlung zu kombinieren, etwa im zweiten Halbjahr 2022.

Eine solche Einmalzahlung geht nicht dauerhaft in die Tariftabelle ein, der Staat könnte sie sogar steuer- und beitragsfrei stellen, wie bei der Corona-Prämie. So würden die höheren Kosten der privaten Haushalte direkt kompensiert werden, brutto für netto. Nach Ende der Laufzeit der Tarifverträge könnten die Karten dann neu gemischt werden.

Was könnte die Politik denn im Kampf gegen die Inflation noch beitragen? Der Tankrabatt hat ja nur kurzzeitig gewirkt, die Kritik an der Maßnahme ist groß. Zunächst einmal finde ich es gut, dass die Politik mit der konzertierten Aktion einen Gesprächsraum geschaffen hat, welcher die wechselseitigen Bedingungen von Geld-, Finanz- und Lohnpolitik thematisiert.

Die Tarifautonomie der Lohnpolitik beispielsweise ist richtig, sollte aber nicht den Blick auf die Bedingungen und Schwierigkeiten der Geldpolitik verstellen, worauf dann die Finanzpolitik wiederum reagieren könnte. Das scheint mir für eine „gemeinsame Anamnese” der Lage wichtig. Ganz konkret hat die Bundesregierung den Bürger ja schon mit 30 Milliarden Euro entlastet – über die Heizkostenpauschale, die Energiepreispauschale, Abschaffung EEG-Umlage, den Kinderbonus und den Tankrabatt.

Den Tankrabatt halte ich auch nicht für die sinnvollste aller Lösungen. Politisch mag das indes klug sein, wenn der Verbraucher den Rückgang der Preise an der Zapfsäule in der Urlaubszeit sieht und sich so die Stimmung hebt. Ökonomisch ist das nicht zu empfehlen, politisch kann da eine Logik drinstecken.

  1. Was die Regierung noch tun könnte, wäre die Steuerbeitragsfreiheit bei Einmalzahlungen, und, sollten die Haushalte doch stärker in die Bredouille kommen, eine erneute Energiepreispauschale.
  2. Die wird nämlich versteuert und bringt so nach oben hin eine regressive Entlastung, was unserem Verteilungsbild entspricht.

Allerdings braucht es da keine Hektik. Jetzt im Sommer kommen erst die Heizkostenabrechnungen, und erst danach sieht man realen Effekte. Also könnte im Herbst nochmal über dieses Instrument nachgedacht werden. Welcher Minister hat derzeit die besten Möglichkeiten, Deutschlands Wirtschaft zukunftsfähiger zu machen? Natürlich ist das Christian Lindner und das Finanzministerium.

Aber wir sind in der Klemme der Schuldenbremse und große, strukturelle Steuerentlastungen lassen sich deshalb nicht einfach organisieren. Denken Sie da beispielsweise an den Abbau der kalten Progression, oder die Wiederherstellung eines linear-progressiven Steuertarifs, da reden wir locker über 30 Milliarden Euro pro Jahr, die den Gebietskörperschaften fehlen.

Zwar hätte man dadurch Wachstumseffekte und mittelfristig zusätzliche Steuereinnahmen, aber die kommen nicht so schnell, dass es im selben Jahr der Entlastung auch schon einen entsprechenden Effekt gäbe. So komme ich also aus der Bredouille der Schuldenbremse nicht heraus.

  1. Die Schuldenbremse hat damit leider auch den Effekt einer Steuersenkungsbremse.
  2. Ich würde mir das zwar sehr wünschen, denn eine Steuertarifreform der Einkommenssteuer ist lange überfällig.
  3. Ebenso sollte der Soli komplett wegfallen.
  4. Aber auch das wären über 10 Milliarden, die fehlen.
  5. Doch dafür ist die Luft zu eng, denn die Möglichkeit der Verschuldung ist eigentlich überausgeschöpft.

Weil das nicht geht, wäre es alternativ sinnvoll, zu deregulieren, zu liberalisieren, den Markt zu öffnen – das, was Wirtschaftsminister Habeck an vielen Stellen versucht. Effiziente Planungsgenehmigungsverfahren, eine Beschleunigung von Investitionsprojekten, oder eine Erleichterung der bürokratischen Bürden für Unternehmen etwa.

Zuletzt wäre auch noch Arbeitsminister Heil im Boot, der ja fleißig dabei ist, die Sachen nicht unbedingt flexibler zu machen, etwa beim Arbeitsrecht. Hier könnte die Politik andere Anreize setzen, eben, was die vorhin angesprochene Wochenarbeitszeit angeht. Als Andrea Nahles noch Arbeitsministerin war, gab es viele Überlegungen für Experimentierräume, andere Arbeitszeitkonfigurationen in der digitalen Welt beispielsweise, und das ist im Grunde alles vom Tisch, was wirklich schade ist.

Deutschland hat jahrelang gut gewirtschaftet. Sollten wir dann nicht genau jetzt, in der Krise, unsere Bonität nutzen, um sinnvoll über Schulden zu investieren? Im Augenblick steigen die Zinsen an und die Zinsausgaben sind für die Bundesregierung schon deutlich unkomfortabler als in den Vorjahren.

Man muss sich fragen, was der Sinn von Kreditfinanzierung ist. Abgesehen von der konjunkturellen Begründung würden wir klassischerweise Investitionen darüber finanzieren. Früher wurde auch argumentiert, dass Entlastungen auf der Steuerseite sich irgendwann refinanzieren, und man dann eben eine Zeit mit höherer Kreditaufnahme durchstehen muss.

Den Spielraum haben wir aber einfach nicht mehr. Kommen wir zu einer anderen großen Baustelle Deutschlands – das Rentensystem. Kann die geplante Aktienrente das Umlagesystem langfristig ersetzen? Die Idee ist gut. Aber das hätte die Bundesregierung noch während der Niedrigzinsphase angehen sollen.

Bei einer finanziellen Transaktion wäre die Schuldenbremse grundsätzlich kein Problem gewesen. Der Bund hätte das gewünschte Volumen an Aktien ganz einfach mit Bundesanleihen finanzieren können – praktisch ein Finanztausch. Man hätte damals 500 Milliarden Euro aufnehmen und in Aktien anlegen müssen, global, mit einem klugen Management.

Dann hätte es für eine Zeit, ab 2040, eine Auszahlungsperspektive für die gesetzliche Rentenversicherung gegeben, um das demografisch bedingte Finanzierungsproblem abzufedern. Ein schwedisches Modell mit staatlich zertifizierten Fonds, in welche Bürger zusätzlich einzahlen könnten, wäre ebenso denkbar.

  • Die zehn Milliarden Euro, die als Startkapital geplant sind, da habe ich keine Idee, was die wirklich bewegen sollen.
  • Wenn man wirklich das gesamte System stabilisieren will, muss man über ganz andere Volumina reden.
  • Wenn die Aktienrente in der jetzigen Form nicht ausreicht, sollten Bürger dann weiter selbst investieren, um fürs Alter vorzusorgen? Daran hat sich grundsätzlich nichts geändert.

Das sollte jeder tun, aber nicht unbedingt mit Rentenverträgen wie Riester, die den permanenten Kapitalerhalt sichern, sondern auch über eine gewisse Zeit mit Risiken, die vor der Auszahlphase dann ausgesteuert werden. Es sind zwar noch keine Kaufzeiten an den Märkten, aber die kommen wieder.

Insofern sollten Sparer Liquidität sichern und in eine kapitalgedeckte Altersvorsorge investieren – umso mehr, je stärker sich das demografische Profil zugunsten der Rentner und zu Ungunsten der Beitragszahler verschiebt und deshalb die Renten entweder schwächer steigen oder die Beitragssätze stärker steigen müssen.

Zum Interview auf, : „Wenn die Rezession kommt, drohen 3 Millionen mehr Arbeitslose” – Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Wie lange dauert Rezession in Deutschland?

Wie lange dauert eine Rezession? Im Schnitt dauert eine Rezession neun Monate. Breite, Tiefe und Schwere einer Rezession hängen jedoch auch von der nationalen sowie europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik, der Geldpolitik und der Lohnentwicklung ab.