Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland und der Schweiz dar. Bitte hilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern. Politische Willensbildung ist der Weg von politischen Ideen zu politischen Entscheidungen und Umsetzung politischer Ziele.
- Bei der Politischen Willensbildung im Allgemeinen geht es um die Wünsche und Ziele aller Menschen.
- Die Bundeszentrale für politische Bildung definiert Politische Willensbildung im Allgemeinen als einen „Prozess, bei dem (mit unterschiedlichem Gewicht) bestimmte Gegebenheiten (Zustände, Fakten) und bestimmte Absichten (Interessen, Ideen) zu politischen Überzeugungen, zu politischen Zielen und ggf.
politischen Handlungen führen”. Bei der Politischen Willensbildung im Speziellen geht es um Vorstellungen politischer Institutionen, Die Politische Willensbildung im Speziellen bildet einen Prozess, bei dem die Meinungen und Wünsche vieler Menschen durch beauftragte oder selbst ernannte Einrichtungen zum Ausdruck gebracht werden.
- Dazu gehören Parteien, Verbände und Initiativen.
- Von den politischen Institutionen werden diese Meinungen und Wünsche aufgenommen und mit anderen Interessen und Zielen zusammengefasst (Aggregationsfunktion).
- Die Rolle der politischen Parteien in Deutschland wird in Art.21 Grundgesetz wie folgt beschrieben: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.
” Dieser Grundgesetzartikel begründet das Parteienprivileg und die besondere Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie, doch begründet er ausdrücklich kein Monopol für Parteien, an der politischen Willensbildung mitzuwirken. So können auch andere Gruppen oder Einzelpersonen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen, ohne politische Partei zu sein.
Contents
- 1 Was ist eine politische Willensbildung einfach erklärt?
- 2 Welche Möglichkeiten der politischen Partizipation gibt es?
- 3 Welche ist die größte Partei in Deutschland?
- 4 Was versteht man unter einer Opposition?
- 5 Welches Land hat eine repräsentative Demokratie?
- 6 Was ist das Ziel von Partizipation?
- 7 Warum ist Partizipation so wichtig?
- 8 Was forderten die Demokraten?
- 9 Was versteht man genau unter Populismus?
Was ist der Sinn einer Partei?
Geschichte – Als Obrigkeitsstaat mit seiner Selbstinterpretation als „überparteiliches” Gebilde verwehrte das Deutsche Reich den Parteien anfangs den Zugang zu staatlichen Organen, innerhalb derer sie erst zur Geltung hätten kommen können. Hegels Lehre vom Staate als dem „sittlich Ganzen” setzt „Partei” gleich mit der „Gewalt Weniger”, dem „besonderen, zufälligen Interesse”.
- Sie traf sich hierin mit Jean-Jacques Rousseaus fiktiver radikaler Demokratie.
- Es waren nicht die Monarchie oder der militärische und zivile Beamtenstab, die die Bildung der Parteien behinderten; denn Parteien entstehen gegen die autoritäre Herrschaft, indem ein bisher ausgeschlossener Teil an der Herrschaft zu partizipieren verlangt.
Zur Zeit der Schaffung des deutschen Nationalstaates auf der Basis der Volkssouveränität sind in der Theorie Parteien ausgeschlossen, um der Einheit willen, die eine Identität von Herrschern und Beherrschten verlangt. Das Staatsrecht war Anfang des 20.
Jahrhunderts geteilter Meinung über den Parteienstaat: „An drei Stellen der Reichsverfassung dürfen wir erwarten, die Parteien erwähnt zu finden: wo von dem Ursprung aller Staatsgewalt die Rede ist, müssten uns die Parteien als letzte Kreationsorgane aller anderen Organe des Parteienstaates begegnen; wo von der Stellung der gewählten Abgeordneten die Rede ist, sollte die Einordnung des Abgeordneten in seine Fraktion nicht verleugnet werden; wo von der Regierung die Rede ist, sollte auch von der Koalition der Fraktionen die Rede sein, die sie trägt.” Doch die „Lebenslüge des Obrigkeitsstaates” von der Überparteilichkeit des Staates lässt die Weimarer Reichsverfassung sie nur „mit einer negativen Gebärde sprödester Abwehr” (Leo Wittmayer) erwähnen.
In Art.130 Weimarer Verfassung verlautet, „was auch ohnehin nicht zu bezweifeln wäre, dass die persönliche Freiheit des Beamten, insbesondere die Rede-, Preß-, Versammlungs- und Vereinsfreiheit, nicht nur den allgemeinen, sondern auch den besonderen Beschränkungen unterliegt, welche sich aus den Pflichten seines Amtes und Standes ergeben.” Und: „Der Reichstagsabgeordnete ist Niemandes Vertreter denn allein des – von dem ‚ganzen Volke‘ nicht verschiedenen, vielmehr mit ihm identischen – Deutschen Reichs.
- Er ist, staatsrechtlich betrachtet, Reichsorgan nichts sonst.
- Die Ausübung dieser Organschaft vollzieht sich, heute wie ehedem (vgl.
- Die angef.
- Bestimmungen der alten Verfassungen), in voller Unabhängigkeit gegenüber jedermann: gegenüber der Partei ” In der politischen Praxis bedeutete dies: „Kennt die Reichsverfassung nur den Abgeordneten als Einzelperson, nur seinem Gewissen unterworfen und an Aufträge nicht gebunden, so zeigt ihn uns die Geschäftsordnung für den Reichstag vom 12.
Dezember 1922 fast nur im Rahmen seiner Fraktion als handlungsfähig.” Dasselbe vollzog sich im Bereich der Wahlen: „Geht nach der Reichsverfassung die Staatsgewalt vom Volksganzen aus, ohne dass seiner Gliederung gedacht würde, so entspringt sie nach den Wahlgesetzen dem in Parteien gegliederten Volke.” Hierbei gab es mehrere Entwicklungsstufen.
- Hatte noch gleich manchen Landeswahlgesetzen das Reichswahlgesetz in seiner ersten Fassung bestimmt, dass die Angabe einer Partei auf dem Stimmzettel unbeachtlich sei, so gestattete schon das Reichsgesetz vom 24.
- Oktober 1922 neben oder an Stelle der Namen der Wahlbewerber die Angabe der Parteien und bestimmt endlich das Reichswahlgesetz in seiner jetzigen Gestalt (§ 25) und die Reichsstimmordnung (§ 44 Abs.2), dass die Stimmzettel die Angabe der Partei enthalten müssen.” Die Ansicht, dass Parteien für den Parlamentarismus unerlässlich seien, als „Gliederung des Ganzen in Kräfte, die miteinander in Wettbewerb treten”, hatte sich noch nicht durchgesetzt.
Im Bonner Grundgesetz fand hingegen ein neues Verständnis der Parteien seinen Ausdruck. „Der Parteiwille ist eine einseitige Ausprägung des immer nur gesuchten gemeinsamen Staatswillens. Der Geist des Ganzen lebt schon in der Partei, die nur ein ‚Moment‘ am Ganzen ist, nämlich an dem nach politischer Gestaltung drängenden verborgenen Volkswillen.
- Im Gegensatz zu den Willensrichtungen partikularer Interessenverbände hat der Parteiwille nur Sinn in Bezug auf den staatlichen Gesamtwillen.
- Die Tätigkeit der Parteien dient dem Wohle des ganzen Volkes.” Die im Grundgesetz vorgesehene „‚Mitwirkung bei der politischen Willensbildung‘ bedeutet in diesem Zusammenhang die ständige und direkte Beteiligung der Parteien an der politischen Willensbildung im Parlament im Sinne einer Beteiligung an der Gesetzgebung, der Organisation einer regierungsfähigen Mehrheit und der Bildung einer Regierung, andererseits bei der Bildung einer Opposition, durch die sich die dissentierenden Gruppen im staatlichen Leben zur Geltung bringen.” Diese singuläre Mittellage, die dem bisherigen Verfassungsrecht fremd war, hat das Bundesverfassungsgericht mit dem Ausdruck „Inkorporation in das Verfassungsgefüge” umschrieben.
In Art.21 Abs.1 GG heißt es: „Die Parteien wirken an der Bildung des politischen Willens des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsätzen entsprechen. Sie müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechenschaft geben.” § 2 Abs.1 deutsches Parteiengesetz (PartG) definiert Parteien wie folgt: „Parteien sind Vereinigungen von Bürgern, die dauernd oder für längere Zeit für den Bereich des Bundes oder eines Landes auf die politische Willensbildung Einfluss nehmen und an der Vertretung des Volkes im Deutschen Bundestag oder einem Landtag mitwirken wollen, wenn sie nach dem Gesamtbild der tatsächlichen Verhältnisse, insbesondere nach Umfang und Festigkeit ihrer Organisation, nach der Zahl ihrer Mitglieder und nach ihrem Hervortreten in der Öffentlichkeit eine ausreichende Gewähr für die Ernsthaftigkeit dieser Zielsetzung bieten.
Mitglieder einer Partei können nur natürliche Personen sein.” Zielt eine Partei auf Beseitigung oder Beeinträchtigung der freiheitlichen demokratischen Grundordnung ab, so ist sie nach Art.21 Abs.2 Satz 1 GG verfassungswidrig und kann vom Bundesverfassungsgericht verboten werden. Wichtig ist jedoch, dass hierüber gemäß Art.21 Abs.2 Satz 2 GG nur das Bundesverfassungsgericht zu entscheiden hat.
Erst durch ein entsprechendes Urteil verliert eine solche Partei dann den Schutz durch die Verfassung. „Das sog. Parteienprivileg schützt die Parteien vor der Anwendung der allgemeinen Eingriffsmöglichkeiten der Exekutive, soweit die eigentliche Betätigung der Partei als Beteiligte an der politischen Willensbildung in Frage steht.” Doch „hat das Grundgesetz sich entschieden von der Auffassung des demokratischen Staates als eines auf einem relativistischen Denken beruhenden Gemeinwesens abgewendet.
Es geht von der Überzeugung aus, dass der demokratische Staat bestimmte feste Grundlagen besitzt, auf die seine ganze Verfassungsordnung gegründet ist. Von ihnen, wie etwa der Anerkennung der Würde des Menschen oder dem Rechtsstaatgedanken, wird sein Wesen geprägt. Sie vermag er daher nicht aufzugeben.
Das Grundgesetz hat diese Basis der freiheitlichen demokratischen Grundordnung in Art.1, 20, 28, 79 GG jeder Verfassungsänderung entzogen und hat sich mit diesem Bekenntnis zu unaufgebbaren fundamentalen Grundanschauungen und mit der Bereitschaft, sich gegen Angriffe auf sie zur Wehr zu setzen, für den Typus einer ‚wehrhaften‘ Demokratie entschieden ( BVerfGE 5, 85 139).” Das in Art.21 Abs.5 GG vorgesehene Gesetz über die politischen Parteien kam erst 1967 zustande.
Das Parteiengesetz schreibt unter anderem vor, dass eine Partei demokratisch organisiert sein und zudem offenlegen muss, woher sie ihre (finanziellen) Mittel hat. Parteien und ihre Untergliederungen (z.B. Ortsvereine) haben in Deutschland in der Regel die Rechtsform eines nicht rechtsfähigen (d.h. nicht eingetragenen) Vereins im Sinne von § 54 BGB,
Ausnahmen sind die CSU und die FDP, die als eingetragene Vereine (e.V.) geführt werden. Auch deren Untergliederungen sind jedoch eigene, nicht rechtsfähige Vereine. Die Rechtsform des nicht rechtsfähigen Vereins hatte früher zur Folge, dass Parteien sich der Konstruktion eines Treuhänders bedienen mussten, wenn sie etwa Grund- und Unternehmensvermögen kaufen und halten wollten.
Wie viele politische Parteien gibt es in Deutschland?
Parteien im 20. Deutschen Bundestag –
Deutscher Bundestag | ||
---|---|---|
Gedenkveranstaltung im Bundestag (23. Mai 2002) | ||
Sitzverteilung im 20. Deutschen Bundestag siehe auch: Liste der Bundestagsmitglieder | ||
Fraktion | Sitze | Anteil |
206 | 25,7 % | |
197 | 24,1 % | |
118 | 14,8 % | |
92 | 11,5 % | |
83 | 10,3 % | |
39 | 4,9 % | |
Fraktionslos | 1 | 0,1 % |
Im Deutschen Bundestag sind seit der Bundestagswahl 2021 sechs Fraktionen und neun Parteien vertreten: SPD, Union (CDU und CSU), Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD und Die Linke. Der Vertreter des SSW ist fraktionslos, Nahezu allen einflussreichen Parteien stehen mehr oder weniger selbständige Jugendorganisationen zur Seite: die Jusos (SPD), die Junge Union (CDU/CSU), die Grüne Jugend (Bündnis 90/Die Grünen), die Junge Liberale (FDP), die Junge Alternative (AfD), die Linksjugend solid (Die Linke) und der SSW Ungdom (SSW).
Was ist die auswahlfunktion?
Auswahlaxiom – Wikipedia Das Auswahlaxiom ist ein der, Es wurde erstmals von 1904 formuliert. Das Auswahlaxiom besagt, dass zu jeder Menge von nichtleeren Mengen eine Auswahlfunktion existiert, also eine, die jeder dieser nichtleeren Mengen ein Element derselben zuordnet und somit „auswählt”.
Was ist eine politische Willensbildung einfach erklärt?
Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland und der Schweiz dar. Bitte hilf uns dabei, die Situation in anderen Staaten zu schildern. Politische Willensbildung ist der Weg von politischen Ideen zu politischen Entscheidungen und Umsetzung politischer Ziele.
Bei der Politischen Willensbildung im Allgemeinen geht es um die Wünsche und Ziele aller Menschen. Die Bundeszentrale für politische Bildung definiert Politische Willensbildung im Allgemeinen als einen „Prozess, bei dem (mit unterschiedlichem Gewicht) bestimmte Gegebenheiten (Zustände, Fakten) und bestimmte Absichten (Interessen, Ideen) zu politischen Überzeugungen, zu politischen Zielen und ggf.
politischen Handlungen führen”. Bei der Politischen Willensbildung im Speziellen geht es um Vorstellungen politischer Institutionen, Die Politische Willensbildung im Speziellen bildet einen Prozess, bei dem die Meinungen und Wünsche vieler Menschen durch beauftragte oder selbst ernannte Einrichtungen zum Ausdruck gebracht werden.
Dazu gehören Parteien, Verbände und Initiativen. Von den politischen Institutionen werden diese Meinungen und Wünsche aufgenommen und mit anderen Interessen und Zielen zusammengefasst (Aggregationsfunktion). Die Rolle der politischen Parteien in Deutschland wird in Art.21 Grundgesetz wie folgt beschrieben: „Die Parteien wirken bei der politischen Willensbildung des Volkes mit.
” Dieser Grundgesetzartikel begründet das Parteienprivileg und die besondere Rolle der Parteien in der parlamentarischen Demokratie, doch begründet er ausdrücklich kein Monopol für Parteien, an der politischen Willensbildung mitzuwirken. So können auch andere Gruppen oder Einzelpersonen Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen, ohne politische Partei zu sein.
Welche Möglichkeiten der politischen Partizipation gibt es?
Formen politischer Partizipation – Die Nutzung des aktiven Wahlrechts ist eine legale, mittelbare und verfasste Form der politischen Partizipation und gehört daher zu den konventionellen Formen der politischen Beteiligung. Das Bild zeigt eine Stimmzettelabgabe beim zweiten Wahlgang der Präsidentschaftswahl in Frankreich 2007. Der Begriff politische Partizipation wurde in der Politikwissenschaft bis etwa Ende der 1970er Jahre hauptsächlich auf die Teilnahme der Bürger an politischen Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen im Rahmen institutionalisierter Beteiligungsformen wie Wahlen und Mitgliedschaft und Arbeit in politischen Parteien bezogen.
- Seitdem hat dieser Terminus eine deutliche Erweiterung erfahren und heute werden in der Partizipationsforschung direkte (unmittelbare) von indirekten (mittelbaren), legale von illegalen, verfasste (bzw.
- Institutionalisierte) von nicht verfassten (bzw.
- Nicht-institutionalisierten) und konventionelle von unkonventionellen Formen der politischen Partizipation unterschieden.
Während generalisierende Handlungen und Handlungsvollmachten, beispielsweise bei Wahlen, als indirekte Partizipation definiert sind, ist mit direkter Partizipation das direkte Einwirken auf Sach- und Personalentscheidungen gemeint. Im Gegensatz zur legalen Partizipation bewegt sich die illegale Partizipation außerhalb des rechtlichen Rahmens.
- Hausbesetzungen, wilde Streiks und die Teilnahme an verbotenen Demonstrationen sind Beispiele für illegale politische Partizipationsformen.
- Illegale aber nicht gewaltsame Formen der politischen Partizipation werden auch als ziviler Ungehorsam bezeichnet.
- Die Differenzierung zwischen verfassten und nicht verfassten Formen der politischen Partizipation gilt als besonders bedeutsam.
Verfasste oder institutionalisierte politische Partizipationsformen entsprechen den rechtlich begründeten Institutionen, während zu den nicht verfassten (bzw. nicht-institutionalisierten) Formen alle legalen Möglichkeiten der politischen Beteiligung gehören, die nicht den rechtlich begründeten Institutionen entsprechen, daneben aber auch alle illegalen Formen politischer Partizipation.
Beispiele für verfasste bzw. institutionalisierte politische Partizipationsformen sind die Teilnahme an Wahlen und die Mitgliedschaft und Arbeit in politischen Parteien oder Gewerkschaften, Allerdings wird die berufliche Beschäftigung mit Politik wie beispielsweise die hauptamtliche Ausübung eines politischen Amtes oder Mandats und auch beruflich ausgeübte Politikberatung und Lobbyismus, je nach zugrundegelegter Definition, oft nicht unter den Begriff der politischen Partizipation gestellt.
Mit Plebisziten gibt es in Deutschland, Österreich und zahlreichen anderen demokratischen Staaten neben indirekten auch direkte institutionalisierte Formen der politischen Partizipation. In der Bundesrepublik Deutschland bestehen diese Möglichkeiten, auf institutionalisiertem Wege direkt auf politische Entscheidungen einzuwirken, schwerpunktmäßig auf kommunaler Ebene und Landesebene, Die Teilnahme an erlaubten (bzw. genehmigten) Demonstrationen gehört zu den legalen Formen der politischen Partizipation. Je nach Akzeptanz und Etabliertheit dieser Aktivität und nach individueller Bestimmung der Begriffe kann sie zu den unkonventionellen oder zu den konventionellen Formen der politischen Partizipation gezählt oder in einer Grauzone zwischen konventionellen und unkonventionellen Partizipationsformen verortet werden.
- Das Bild zeigt eine Freiheit statt Angst -Demonstration in Berlin (2007).
- Unter konventioneller politischer Partizipation werden etablierte und übliche Formen der politischen Beteiligung verstanden.
- Wenig etablierte und unübliche Partizipationsformen werden als unkonventionell beschrieben.
- Die Unterscheidung zwischen konventionellen und unkonventionellen Formen der politischen Partizipation wurde im Rahmen der Political Action Studie, die von einer Gruppe um Samuel Barnes und Max Kaase in den 1970er Jahren durchgeführt wurde, entwickelt.
Hier galten Partizipationsformen, die legal, mittelbar und verfasst sind, als konventionell; als unkonventionell wurden insbesondere solche Partizipationsformen, die als illegitim eingeschätzt werden konnten, klassifiziert. Des Weiteren ist also eine Unterscheidung zwischen legitimen und illegitimen Formen der politischen Partizipation möglich und findet in der Partizipationsforschung Anwendung.
- Als legitime politische Partizipation gelten Verhaltensweisen der politischen Beteiligung, die von der überwiegenden Mehrheit (oder im Idealfall von sämtlichen) der Mitglieder der betreffenden Gemeinschaft als moralisch gerechtfertigt erachtet werden, unabhängig davon, ob sie legal sind.
- Als illegitim werden Partizipationsformen beschrieben, die Wertvorstellungen und Rechtsempfinden der betreffenden Gruppe widersprechen.
Diese theoretische Differenzierung zwischen legitimen und illegitimen Formen der Partizipation gilt allerdings wegen des Wertepluralismus, also der Existenz verschiedener teilweise sogar widersprüchlicher Werte, und wegen (möglichen) Wertewandels in den Gesellschaften pluralistischer Demokratien als problematisch.
Klassisches Beispiel für konventionelle politische Partizipation ist die (aktive) Teilnahme an Wahlen. Auch die Teilnahme an direktdemokratischen Abstimmungen kann, obwohl es sich um eine direkte und nicht um eine mittelbare Form handelt, den konventionellen politischen Partizipationsformen zugeordnet werden.
Die Mitgliedschaft und Arbeit in Parteien und Gewerkschaften wird ebenfalls zumeist zu den konventionellen politischen Beteiligungsformen gezählt. Diese systematische Differenzierung der Formen politischer Partizipation, in der
- direkte/unmittelbare und indirekte/mittelbare
- legale und illegale
- verfasste/institutionalisierte und nicht verfasste/nicht-institutionalisierte
- konventionelle und unkonventionelle
Partizipationsformen dichotom gegenübergestellt werden, ist durch Überschneidungen und Uneindeutigkeiten gekennzeichnet: Nicht jede Aktivität der politischen Partizipation kann eindeutig zugeordnet werden. Beispielsweise kann die Teilnahme an legalen Demonstrationen, abhängig vom Grad der Etabliertheit und Akzeptanz in der Gesellschaft sowie von der zugrundegelegten genauen Bestimmung dieser Begriffe, in einer Grauzone zwischen konventionellen und unkonventionellen politischen Beteiligungsformen verortet werden.
Auch wird die Teilnahme an Wahlen in der empirischen Partizipationsforschung als eigenständiger Typ der politischen Partizipation behandelt. Das wissenschaftlich erfasste Repertoire der politischen Partizipation umfasst inzwischen über 70 verschiedene Aktivitäten. So gehören neben bereits genannten Aktivitäten beispielsweise auch die Beteiligung in informellen Gruppen mit niedrigem Organisationsgrad, das Kontaktieren von Beamten und Trägern politischer Ämter oder Mandate oder der Medien durch Bürger, der bewusste Erwerb oder Boykott bestimmter Produkte (politischer Konsum) und das Sprühen und Malen von Slogans zu den in verschiedenen wissenschaftlichen Studien erfassten Aktivitäten der politischen Beteiligung.
In der Praxis scheint „das Aktionsrepertoire von Bürgern in demokratischen Gesellschaften fast unendlich zu sein.”
Welche ist die größte Partei in Deutschland?
2017 – Mit Anstieg der Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl 2017 kehrte sich auch der Trend der fallenden Mitgliederzahl um. Ende 2017 war in Deutschland die SPD mit rund 443.000 Mitgliedern erneut die größte Partei. Die Mitgliederzahl der CDU war zwar auf unter 430.000 gesunken, die anderen im Bundestag vertretenen Parteien ( SPD, AfD, FDP, Linke, Grüne ) konnten jedoch einen teils deutlichen Zuwachs verzeichnen.
Welche deutsche Parteien sind rechts?
Deutschland
Organisation | Typ | Gründung |
---|---|---|
Bündnis rechts | Organisation | 1998 |
Bürgerbewegung pro Deutschland | Partei | 2005 |
Bürgerbewegung pro NRW | Partei/Organisation | 2007 |
Bürgerbewegung pro Köln | Partei | 1996 |
Was versteht man unter einer Opposition?
Opposition ( lateinisch oppositio ‚Entgegensetzung‘ ) steht in der Politik für eine Auffassung, die im Gegensatz zu programmatischen Zielvorstellungen einer politischen Bewegung, zu Denk- und Handlungsweisen von Autoritäten, zu einer herrschenden Meinung oder zu einer Politik der Regierung steht.
- In der Geschichts- und Politikwissenschaft steht Opposition allgemein für politische Kräfte und organisierte Personengruppen in neuzeitlichen, westlichen Staatensystemen, die gegen die politischen Machthaber agieren.
- Ziel des oppositionellen Verhaltens kann der Wunsch nach (stärkerer) Berücksichtigung der eigenen Interessen oder (im Extremfall) auch die politische Machtübernahme sein.
Im letzteren Fall kann sich die politische Einstellung der oppositionellen Akteure gegen ein politisches System als Ganzes richten, indem dieses prinzipiell nicht anerkannt wird (Fundamentalopposition). Oder die Opposition tritt als systemimmanente und legale Opposition in Erscheinung, indem sie in einem Parlament als Gegenspielerin der Regierung agiert (parlamentarische Opposition).
In diesem Fall bekennen sich sowohl die Opposition als auch die Regierung zu den gleichen Verfassungsgrundsätzen, Opposition bezeichnet so eine verfassungsrechtlich anerkannte Zusammenarbeit der in parlamentarischen Gruppen zusammengefassten Mitglieder eines Parlaments. Die Opposition ist weder Teil der Regierung noch übernimmt sie die Funktion der Unterstützung der Regierungsarbeit.
Unterschieden wird ferner zwischen kompetitiver und kooperativer Opposition, wobei in der politischen Praxis vor allem Mischformen auftreten. Eine kompetitive Opposition versucht vor allem, sich von der Regierung abzugrenzen und deren Fehler aufzuzeigen, um sich für die nächsten Wahlen zu positionieren und als bessere Alternative darzustellen.
Eine kooperative Opposition versucht ihre Vorstellungen in den aktuellen Gesetzesvorhaben der Regierung unterzubringen, dazu muss sie darauf verzichten, die Regierung zu stark zu kritisieren. In Staaten ohne demokratisch gewähltes Parlament und ohne frei organisierte Parteien äußert sich die Opposition häufig im Bereich der Kunst ( Schriftsteller, Theater ), der Kirche oder zum Beispiel innerhalb von Umweltschutzgruppen.
Im Extremfall bleibt nur die Möglichkeit illegaler Untergrundarbeit und des Widerstandes,
Was ist das Populismus?
Sozialwissenschaft – In den Sozialwissenschaften gibt es drei grundsätzliche Ansätze zum Verständnis von politischem Populismus: 1.) als („dünne”) Ideologie, 2.) als Strategie, 3.) als Stil; oder als Gesamtheit dieser drei Elemente. Die Encyclopedia of Democracy definiert Populismus als eine „politische Bewegung, die die Interessen, kulturellen Wesenszüge und spontanen Empfindungen der einfachen Bevölkerung hervorhebt, im Gegensatz zu denen einer privilegierten Elite.
Um sich zu legitimieren, sprechen populistische Bewegungen oft direkt den Mehrheitswillen an – durch Massenversammlungen, Referenden oder andere Formen der direkten Demokratie –, ohne großes Interesse für Gewaltenteilung oder die Rechte von Minderheiten.” Der Politikwissenschaftler Cas Mudde definiert Populismus als „eine Ideologie, die davon ausgeht, dass die Gesellschaft in zwei homogene, antagonistische Gruppen getrennt ist, das ‚reine Volk‘ und die ‚korrupte Elite‘, und die geltend macht, dass Politik ein Ausdruck der volonté générale oder des allgemeinen Volkswillens sein soll”.
Der Soziologin Karin Priester zufolge ist Populismus „kein Substanz-, sondern ein Relationsbegriff”; er könne also nicht aus sich selbst heraus, sondern nur im Verhältnis oder in Abgrenzung zu einem Anderen (Gegner) definiert werden. Von dem Politologen Paul Taggart wird der Populismus als „inhärent unvollständig” beschrieben; er attestiert ihm ein „leeres Herz”.
- Die äußeren Merkmale des Populismus könnten daher mit ganz unterschiedlichen inhaltlichen Werten und Zielen gefüllt werden bzw.
- Sich mit diesen verbinden.
- In der Terminologie von Michael Freeden wird er als „dünne Ideologie” bezeichnet, die sich an verschiedene „Wirtsideologien” anlehnen kann.
- Taggart vergleicht den Populismus mit einem Chamäleon, das seine ideologische Färbung an die Werte der Bevölkerung in seinem jeweiligen „Kerngebiet” (heartland) anpasst.
Die Soziologen Hartmut Rosa, Henning Laux und Ulf Bohmann beschreiben am Beispiel der Finanzmarktregulierung das „zeitsoziologische Paradox” des Populismus: Die populistische Forderung „endlich mal zu handeln statt immer nur zu reden” stärke solche politischen Kräfte, die schnelle und einfache Lösungen versprächen.
Systematische Sofortentscheidungen der Exekutive würden jedoch die zeitlich aufwendige Meinungs- und Willensbildung einer pluralistischen Öffentlichkeit unmöglich machen. Je mehr also dem Wunsch nach bedingungsloser politischer Handlungsbeschleunigung entsprochen werde, desto wahrscheinlicher werde es, dass partizipative Prozeduren abgekürzt oder umgangen würden.
Ein entsprechender Politikstil könne wiederum zur Bestätigung der populistischen Wahrnehmung führen, dass nur „die da oben” unter sich entscheiden würden. Anton Pelinka beschreibt Populismus allgemein als „Protest, der sich gegen die Kontrollmechanismen richtet, die eine direkte ‚Herrschaft des Volkes‘ vermeiden sollen.” Dem liege ein radikales Demokratieverständnis zu Grunde, wonach Demokratie – in Anlehnung an Abraham Lincoln – „Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk” sei.
Dabei favorisierten Populisten die plebiszitäre bzw. direkte Demokratie, während sie repräsentative Formen geringschätzten. Für die „wahre” Demokratie, die der Populismus anstrebe, seien zwischengeschaltete Institutionen wie Parlamente oder Parteien nachrangig, wenn nicht gar hinderlich. Diese Institutionen würden sich – selbst wenn sie im herkömmlichen Sinne demokratisch legitimiert seien – nur anmaßen, für „das Volk” zu sprechen.
Allerdings beklagt Pelinka eine inflationäre Verwendung des Populismus-Begriffs, der oft unscharf und beliebig als Kampfbegriff oder Ausflucht diene. Der US-Politologe Marc F. Plattner vom National Endowment for Democracy sieht Populismus als ein mehrheitsorientiertes Demokratieverständnis jenseits des Liberalismus und des Konstitutionalismus : „Populisten wollen, dass sich das durchsetzt, was sie für den Willen der Mehrheit halten – oft durch einen charismatischen populistischen Anführer gelenkt –, und das mit so wenig Hindernissen oder Verzögerungen wie möglich.” Deshalb hätten sie wenig Verständnis für die liberale Betonung von verfahrensrechtlichen Feinheiten und für den Schutz von Individualrechten.
Neben ihrer antiliberalen Grundtendenz können populistische Strömungen laut Plattner allerdings auch als ein Weckruf für Angehörige der Eliten eines Landes wirken, falls diese etwa aufgrund der eigenen Privilegien bequem geworden sind und/oder sich in ihrer politischen Positionierung zu weit von der Mehrheitsmeinung entfernt haben.
Als opportunistische Strategie betrachtet Hans-Georg Betz populistische Rhetorik, die darauf abgestellt sei, „in der Bevölkerung latent oder offen vorhandene Ressentiments aufzugreifen, zu mobilisieren und emotional aufzuheizen und daraus politisches Kapital zu schlagen”.
Jan Jagers und Stefaan Walgrave zufolge kann Populismus auch bloß ein bestimmter Kommunikationsstil sein, den politische Akteure dem Volk gegenüber verwenden. In diesem Fall sprechen sie von „dünnem Populismus” (im Gegensatz zum ideologischen „dicken Populismus”). Benjamin Moffitt und Simon Tormey schlagen vor, Populismus in erster Linie als eine Frage des politischen Stils zu betrachten, der mit dem Abbau ideologischer Gegensätze und der zunehmenden „Stilisierung” der Politik einhergehe.
Sie konzentrieren sich auf seine „performativen” und „ästhetischen” Elemente und charakterisieren Populismus durch eine Vereinfachung des politischen Diskurses, „saubere Wir-gegen-die-Gegensätze” und Lösungsvorschläge, die sich auf kurze, prägnante Schlagworte beschränken („sound-bite solutions”).
- Der Politikwissenschaftler Ernesto Laclau versteht Populismus als eine performativ wirksame Diskursstrategie, die auf eine Vereinfachung und bipolare Spaltung des politischen Diskurses abzielt.
- Dabei werden verschiedene Forderungen gebündelt und gegenüber der etablierten Politik antagonistisch in Stellung gebracht.
Für Laclau gibt es keine politische Intervention, die nicht, zumindest zu einem gewissen Grad, populistisch ist. Jan-Werner Müller sieht als das Kriterium für Populismus weniger Inhalt und Form einer Aussage als vielmehr die Art der Begründung: Wenn diese weder demokratisch noch wissenschaftlich ist, sondern sich aus einem angeblichen „Volkswillen” ableitet, der weder überprüft noch bewiesen werden kann und damit jeden pluralistischen Diskurs abblockt, handelt es sich um Populismus im methodischen Sinn.
- Populisten präsentieren sich als die einzigen wahren Volksvertreter.
- Die Elite bezeichnen sie als korrupt und nur an den eigenen Pfründen interessiert.
- Ihr stellen sie ein vermeintlich reines, homogenes, sozusagen unverdorbenes Volk entgegen.
- Populisten stellen sich als einzig legitime Stimme des Volkes dar.
Ihren politischen Gegnern werfen sie nicht etwa vor, die falschen programmatischen Punkte oder auch Werte hochzuhalten, sie sprechen ihnen viel fundamentaler die politische Legitimität als solche ab.” Nach David Van Reybrouck entpuppt sich ihre angebliche „Verpflichtung gegenüber den eigenen Wählern oft als eine zynische Art politischen Unternehmertums, das populäre Ressentiments anzapft und schürt, um eine Wahl zu gewinnen und das daraus resultierende Mandat zu nutzen, um weiterhin elitäre Interessen zu verfolgen.” Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty rät, gänzlich auf den Begriff Populismus zu verzichten, da er unterkomplex sei und ignoriere, dass es in Fragen von Grenze und Eigentum durchaus verschiedene legitime Positionen geben könne.
Welches Land hat eine repräsentative Demokratie?
Bedeutung in der Praxis – Eine rein repräsentative Demokratie gibt es nur sehr selten. Häufiger sind Formen, bei denen repräsentative und direktdemokratische Elemente gemischt sind. Eine dieser Ausprägungen ist die plebiszitäre Demokratie, sie ist die am häufigsten vorkommende Demokratieform.
Was ist politische Meinungsbildung?
Meinungsbildung ist ein Begriff aus Soziologie und Psychologie, welcher die Vorgänge bezeichnet, die zu Entscheidungen führen, wie etwa politischen Entscheidungen, religiösen Entscheidungen oder Kaufentscheidungen, Hierbei steht die Frage im Vordergrund, welche Meinungen Einfluss haben, ob es sich um freiheitliche und individuelle oder durch Macht gelenkte Prozesse handelt.
Eine vorherrschende Meinung wird auch öffentliche Meinung oder herrschende Meinung genannt. Historisch steht der Begriff Meinungsbildung im Zusammenhang mit Meinungsfreiheit und Mündigkeit als Bildungsidealen der Aufklärung, deren Gefährdung etwa durch Medienmanipulation, Zensur, Propaganda oder Demagogie diskutiert wird.
Den Wandel im 20. Jahrhundert hat etwa Jürgen Habermas in seiner Arbeit Strukturwandel der Öffentlichkeit (1962) interpretiert. – Empirisch wird die Meinungsbildung von der Meinungsforschung untersucht.
Was bedeutet politisch einfach erklärt?
Politikbegriffe –
Kategorie | Definition |
---|---|
Macht | „Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichsten Gebrauch zu machen” – Machiavelli, um 1515 „Die politische Wissenschaft lässt sich als derjenige Spezialzweig der Sozialwissenschaften definieren, der sachlich-kritisch den Staat unter seinem Machtaspekt sowie alle sonstigen Machtphänomene unter Einbeziehung sonstiger Zielsetzungen insoweit untersucht, wie diese Machtphänomene mehr oder weniger unmittelbar mit dem Staat zusammenhängen.” – Ossip K. Flechtheim, 1958, S.70 „Politik ist das Streben nach Machtanteil oder nach Beeinflussung der Machtverteilung” – Max Weber, 1919 |
Staat | „Politik ist die Lehre von den Staatszwecken und den besten Mitteln (Einrichtungen, Formen, Thätigkeiten) zu ihrer Verwirklichung.” – Brockhaus, Bd.13.1903, S.236 „Politik ist der Komplex sozialer Prozesse, die speziell dazu dienen, das Akzept administrativer (Sach-) Entscheidungen zu gewährleisten. Politik soll verantworten, legitimieren und die erforderliche Machtbasis für die Durchsetzung der sachlichen Verwaltungsentscheidungen liefern.” – Niklas Luhmann |
Führung | „Unter Politik verstehen wir den Begriff der Kunst, die Führung menschlicher Gruppen zu ordnen und zu vollziehen.” – Arnold Bergstraesser, 1961 „Politik ist die Führung von Gemeinwesen auf der Basis von Machtbesitz.” – Werner Wilkens, 1975 |
Hierarchie / Herrschaft | „Beziehungen der Überordnung und Unterordnung und ihre Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen zu untersuchen (ist das Ziel der Politikwissenschaft).” – Georges Burdeau, 1964, S.61 |
Ordnung | „Politik ist Kampf um die rechte Ordnung.” – Otto Suhr, 1950 |
Frieden | „Der Gegenstand und das Ziel der Politik ist der Friede der Friede ist die politische Kategorie schlechthin.” – Dolf Sternberger, 1961, S.18 |
Freiheit | „Politische Wissenschaft ist die Wissenschaft von der Freiheit.” – Franz Neumann, 1950 |
Demokratie | „Praktisch-kritische politische Wissenschaft zielt auf eine politische Theorie, die die Befunde der Gesellschaftskritik integriert. Im Begriff der Demokratie gewinnt sie einen Leitbegriff für die Analyse der politisch relevanten Herrschaftsstrukturen der Gesellschaft.” – Jörg Kammler, 1968, S.20 |
Konsens | „Politik ist die Gesamtheit aller Aktivitäten zur Vorbereitung und Herstellung gesamtgesellschaftlich verbindlicher und/oder am Gemeinwohl orientierter und der ganzen Gesellschaft zugute kommender Entscheidungen.” – Thomas Meyer |
Konflikt | „Politik (ist) gesellschaftliches Handeln, welches darauf gerichtet ist, gesellschaftliche Konflikte über Werte verbindlich zu regeln.” – Gerhard Lehmbruch, 1968, S.17 „Politik ist die autoritativ (von Regierenden, von Herrschenden) verfügte Verteilung von materiellen und immateriellen Werten in der Gesellschaft.” – David Easton, 1954/1964 |
Kampf | „Politik ist der Kampf um die Veränderung oder Bewahrung bestehender Verhältnisse.” – Christian Graf von Krockow, 1976 |
Klassenkampf | „Politik (ist) der alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durchdringende Kampf der Klassen und ihrer Parteien, der Staaten und der Weltsysteme um die Verwirklichung ihrer sozialökonomisch bedingten Interessen und Ziele.” – Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie.1969, S.340 |
Die kontroversen Politikbegriffe und -definitionen können in drei Dimensionen sortiert werden, ohne dass diese sich untereinander ausschlössen.
Was ist das Prinzip der Demokratie?
Demokratie – Wikipedia Demokratie (von δημοκρατία dēmokratía Volksherrschaft ) ist ein Begriff für Formen der auf der Grundlage der bzw. Teilhabe aller an der, Es handelt sich um einen zentralen Begriff der, der ursprünglich aus der stammt und in der erörtert wird.
Die erste begriffliche Erwähnung findet sich bezogen auf die bei, Ideengeschichtlich wegweisend für den Begriff war die Definition der bei, Eine schlagwortartige Beschreibung aus der Moderne liefert -Formel von 1863: „Regierung des, durch das Volk, für das Volk”. Zur, wie sie sich nach Mustern herausgebildet hat, gehören, und, die Aufteilung der Staatsgewalt bei, und auf voneinander unabhängige Organe () sowie die Garantie der,
In einer, in der gewählte Repräsentanten zentrale politische Entscheidungen treffen, haben oft maßgeblichen Anteil an der politischen Willensbildung und an der durch Wahlen Regierung. Die ist fester Bestandteil eines solchen demokratischen Systems, zu dem auch die samt, die Möglichkeit friedlicher Regierungswechsel und der gehören.
- In einer trifft das politische Entscheidungen direkt.
- Je nach zugrundeliegendem Demokratiebegriff gibt es jedoch unterschiedliche Kriterien dafür, wann ein Staat als Demokratie gilt.
- Neben und auch statt der bereits genannten Begriffe werden so z.B.
- Allgemeine,, und, Schutz des etc. genannt.
- Daher unterscheiden sich die unter der Bezeichnung „Demokratie” in Vergangenheit und Gegenwart registrierten,
Forderungen nach demokratischen Strukturen beziehen sich nicht nur auf die gesamtstaatliche Ebene. Sie werden auch für Teilbereiche des organisierten Gesellschaftslebens wie Institutionen, Verbände, Vereine oder auch das Wirtschaftsleben erhoben. Verbreitung der Demokratie als Regierungsform gemäß dem des von 2022: Je grüner, desto „demokratischer”, je roter, desto ist der Staat.
Was ist das Ziel von Partizipation?
Ein wichtiges Erziehungsziel ist, dass die Kinder lernen, ihre eigenen Ideen, Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen und zu äußern. Kinder erfahren durch Partizipation, dass sie und ihre Interessen gehört werden, dass ihre Meinung zählt. Dadurch gewinnen sie Eigenständigkeit und Selbstvertrauen.
Was bedeutet Partizipation leicht erklärt?
Der Begriff Partizipation geht auf das lateinische Wort „particeps” (= „teilnehmend”) zurück und steht für Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung oder Einbeziehung. Partizipation ist ein wichtiges Gestaltungsprinzip der deutschen Entwicklungszusammenarbeit (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen),
- Sie bedeutet, dass sich Menschen (Bevölkerungsgruppen, Organisationen, Verbände, Parteien) aktiv und maßgeblich an allen Entscheidungen beteiligen, die ihr Leben beeinflussen.
- Partizipation trägt dazu bei, dass die Zielgruppen und Partnerorganisationen der Entwicklungszusammenarbeit ihre Interessen artikulieren und durchsetzen können ( Empowerment (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ).
Partizipation bedeutet außerdem, dass die Menschen ihre Erfahrungen und Wertvorstellungen in die gemeinsame Arbeit einbringen. Dadurch machen sie sich die Vorhaben zu eigen und übernehmen die Verantwortung für ihren Erfolg ( Ownership (Lexikon-Eintrag zum Begriff aufrufen) ).
Warum ist Partizipation so wichtig?
12 Partizipation Partizipation ist ein zentraler Schlüssel für die Umsetzung erfolgreicher Entwicklungs- und Bildungsprozesse, wie wir sie im gleichnamigen Kapitel beschrieben haben, denn ohne aktive Beteiligung der Kinder kann Bildung nicht erfolgreich vermittelt werden.
- Das Mitwirken, Mitgestalten und Mitbestimmen der Kinder an den Entscheidungen, die ihre Person und alle sie berührenden Angelegenheiten betreffen, ist damit nicht nur wünschenswert, sie ist essenziell und sogar Pflicht, wie auch die UNO-Kinderrechtskonvention in Artikel 12 festgehalten hat.
- «Jedes Kind möchte sich willkommen fühlen und sich ab Geburt beteiligen.» Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz Partizipation ist das Fundament einer demokratischen Gesellschaft.
Sie eröffnet den Kindern vielfältige Lernerfahrungen, fördert ihr Selbstbewusstsein und damit ihre Resilienz, stärkt ihre soziale Kompetenz und ihr Verantwortungsbewusstsein für sich selbst und die Gesellschaft. Kinder erhalten Freiräume, lernen für ihre eigenen Ideen, Bedürfnisse und Wünsche selbstbestimmt einzustehen und damit auf reale Entscheidungen und Entscheidungsverfahren wesentlich Einfluss zu nehmen.
- «Partizipation heißt, Entscheidungen, die das eigene Leben und das Leben der Gemeinschaft betreffen, zu teilen und gemeinsam Lösungen für Probleme zu finden.»
- Richard Schröder
Partizipation ist somit eine Grundhaltung, die wir in den Kindertagesstätten von Familycare Basel mit Überzeugung pflegen. Wir wünschen die Beteiligung der Kinder nicht nur, wir fördern sie vielmehr aktiv. Wir gewährleisten ein sicheres Umfeld und eine vertrauensvolle Bindung zu den Betreuungspersonen, damit die Kinder sich offen, mutig und selbstsicher einbringen können.
Wir nehmen die Beiträge und Impulse der Kinder ernst und integrieren ihre Bedürfnisse, Meinungen und Anliegen aktiv in die Alltagsgestaltung. Kompetenzen wie Neugier, Spontaneität, Fantasie, Kreativität und Begeisterungsfähigkeit, die im kindlichen Alter stark ausgeprägt sind, beeinflussen gemeinsame Entscheidungsprozesse bedeutsam.
Mit der Erteilung von Entscheidungsraum und -befugnis und dem damit verbundenen Wunsch der Betreuungspersonen nach aktiver Mitwirkung der Kinder, bringen wir das Machtverhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern in ein Gleichgewicht. Wir bemächtigen Kinder selbst- und mitbestimmt ihr Leben und ihre Zukunft zu gestalten.
Eine zentrale Bedeutung der Beteiligung der Kinder im Alltag der Kindertagesstätten nehmen die regelmässig stattfindenden Kindersitzungen ein. Gemeinsam werden anhand von gezielten Fragestellungen Themen besprochen, die die Kinder betreffen. Die Betreuungspersonen lassen sich zusammen mit ihnen auf einen ergebnisoffenen Prozess ein.
Orientierung bietet ein immer ähnlicher Ablauf und eine Struktur, die Kinder ermutigt Gefühle, Bedürfnisse und Anliegen auszudrücken und mitzuteilen. Jedes Kind kann sich, wenn es möchte, beteiligen. Im Partizipationsprozess erleben Kinder die Wichtigkeit dessen, was sie sagen und tun.
- Alters- und entwicklungsgerechte Teilhabe und Mitwirkung
- Wertschätzendes, transparentes und offenes Kima
- Präsenz und Interesse
- Dialog auf Augenhöhe
- Aktives Zuhören, Augenkontakt
- Verbaler Kontakt (aussprechen lassen, wiederholen, nachfragen, offene Fragen stellen, Fragen beantworten)
- Beachtung und Berücksichtigung nonverbaler Signale
- Individuelles Wahrnehmen und Eingehen auf Anregungen und Bedürfnisse der Kinder
- Integration der Beiträge der Kinder in die Alltagsgestaltung
- Gemeinsam erarbeitete, transparente Kommunikations- und Feedbackregeln
- Strukturierte Abstimmungsprozesse
- Kindersitzungen
- Anregung von Meinungsbildungsprozessen
- Gruppenangebote, gruppenübergreifende Angebote
- Gemeinsame Rituale
- Kontinuierlicher Austausch und Reflexion im Team und mit den Eltern/Erziehungsberechtigten
Partizipationskultur
- Feste Verankerung der Partizipationskultur im Alltag
- Förderung der aktiven Mitbestimmung durch adäquate Strukturen
- Ausbildung der Betreuungspersonen (Rechte der Kinder, Wichtigkeit von Partizipation)
- Wertschätzende Atmosphäre, respektvoller Umgang
- Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme
- Reflexion des Machtverhältnisses zwischen Erwachsenen und Kindern
- Wertfreie Haltung
- Vertrauen in die Kompetenzen der Kinder (Beteiligung zutrauen)
- Vorbildfunktion der Betreuungspersonen
Partizipationsbereiche
- Wahl der Betreuungspersonen und Spielpartner
- Tages- und Wochenplanung
- Projektgestaltung
- Begleitete Bildungsangebote, freies Spiel
- Spielbereich, Spielmaterialien
- Schlaf-, Ernährungs- und Hygienesituationen
Wer ist die älteste Partei Deutschland?
SPD ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter SPD (Begriffsklärung) aufgeführt.
Sozialdemokratische Partei Deutschlands | |
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Parteivorsitzende | Saskia Esken Lars Klingbeil |
Generalsekretär | Kevin Kühnert |
Stellvertretende Vorsitzende | Klara Geywitz Hubertus Heil Thomas Kutschaty Serpil Midyatli Anke Rehlinger |
Bundesgeschäftsführerin | Jessika Wischmeier |
Bundesschatzmeister | Dietmar Nietan |
Gründung | 23. Mai 1863 ( ADAV ) 8. August 1869 ( SDAP ) 27. Mai 1875 (Vereinigung) 12. – 18. Oktober 1890 (SPD) |
Gründungsort | Leipzig (ADAV) Eisenach (SDAP) Gotha (Vereinigung) Halle (Saale) (SPD) |
Hauptsitz | Willy-Brandt-Haus Wilhelmstraße 140 10963 Berlin |
Jugendorganisation | Jusos |
Zeitung | Vorwärts |
Parteinahe Stiftung | Friedrich-Ebert-Stiftung |
Ausrichtung | Sozialdemokratie Progressivismus Demokratischer Sozialismus Europäischer Föderalismus |
Farbe(n) | Rot ( HKS 14 ) |
Bundestagssitze | 206/736 |
Sitze in Landtagen | 458/1897 |
Staatliche Zuschüsse | 56.110.142,99 Euro (2021) |
Mitgliederzahl | 379.861 (Stand: 31. Dezember 2022) |
Mindestalter | 14 Jahre |
Durchschnittsalter | 61 Jahre (Stand: 31. Dezember 2021) |
Frauenanteil | 32,6 Prozent (Stand: 31. Dezember 2018) |
Internationale Verbindungen | Progressive Allianz (Vollmitglied) Sozialistische Internationale (Beobachterstatus) |
Europaabgeordnete | 16/96 |
Europapartei | Sozialdemokratische Partei Europas (SPE) |
EP-Fraktion | Progressive Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament (S&D) |
Website | www.spd.de |
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ( SPD ) ist eine politische Partei in Deutschland, Als erste Vorläufer der Partei gelten der 1863 gegründete Allgemeine Deutsche Arbeiterverein und die 1869 gegründete Sozialdemokratische Arbeiterpartei, die sich 1875 zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands zusammenschlossen.
Ihren heutigen Namen gab sich die Partei 1890. Sie gilt als älteste noch bestehende Partei Deutschlands, Von 1890 bis 1930 wurde sie bei allen Reichstagswahlen die stimmstärkste Partei und stellte in der Weimarer Republik mit Friedrich Ebert das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt der deutschen Geschichte und neben Ebert auch mit Philipp Scheidemann, Gustav Bauer und Hermann Müller vier Regierungschefs.
Sie war Gründungsmitglied der Zweiten Internationalen und der Sozialistischen Arbeiterinternationale, Während der nationalsozialistischen Diktatur war die SPD, die zuvor als einzige Partei gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt hatte, verboten und operierte daraufhin im Exil unter der Bezeichnung Sopade,
Nach dem Zweiten Weltkrieg, im Oktober 1945 wiedergegründet, wurde die SPD in der Sowjetischen Besatzungszone mit der KPD zur SED zwangsvereinigt, In Westdeutschland und damit später in der wiedervereinigten Republik konnte sie sich mit dem Godesberger Programm, mit dem die SPD ihr Bekenntnis zum Marxismus aufgab, als eine von zwei großen Volksparteien neben der CDU etablieren.
Die SPD ist seit Bestehen sowohl in der BRD bis 1990 als auch im Wiedervereinigten Deutschland bis mindestens zum Jahr 2020 die mitgliederstärkste Partei gewesen. Sie war von 1966 bis 1982, von 1998 bis 2009 und ist seit 2013 erneut an der Bundesregierung beteiligt.
- Sie war dabei entweder im Rahmen einer Großen Koalition Juniorpartner der CDU oder stellte mit Willy Brandt, Helmut Schmidt, Gerhard Schröder oder Olaf Scholz selbst den Regierungschef.
- Nachdem sie bei der Bundestagswahl 2021 zum vierten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg stärkste Kraft geworden war, bildete sie eine Ampelkoalition mit Bündnis 90/Die Grünen und der FDP,
Seit dem 8. Dezember 2021 ist Olaf Scholz ( Kabinett Scholz ) der vierte sozialdemokratische und der neunte Bundeskanzler, Parteivorsitzende sind seit 2019 Saskia Esken und seit 2021 Lars Klingbeil, Auf Länderebene ist sie als einzige Partei in allen Landesparlamenten in Fraktionsstärke vertreten.
In elf Ländern ist sie an der Regierung beteiligt, in sieben stellt sie den Regierungschef, Sie bildet Koalitionsregierungen mit Bündnis 90/Die Grünen ( rot-grüne Koalition ), der CDU ( rot-schwarze Koalition ), der FDP ( sozialliberale Koalition ), der Linken ( rot-rote Koalition ) oder mehreren der vorstehenden Parteien ( rot-rot-grüne Koalition, Ampelkoalition, Kenia-Koalition, schwarz-rot-gelbe Koalition ).
Die SPD ist Bestandteil der Sozialdemokratischen Partei Europas und sitzt als Teil der Fraktion der Progressiven Allianz der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament, wo sie mit sechzehn Mitgliedern die drittgrößte Partei ist. Sie ist Mitglied bei der Progressiven Allianz und hat einen Beobachterstatus in der Sozialistischen Internationalen (SI) inne, deren Gründungsmitglied sie war.
In welchem Land gibt es nur eine Partei?
Volksrepublik China (Kommunistische Partei Chinas seit 1949, dazu acht Blockparteien) Eritrea (Volksfront für Demokratie und Gerechtigkeit seit 1994) Kuba (Kommunistische Partei Kubas seit 1961) Laos (Laotische Revolutionäre Volkspartei seit 1975)
Was forderten die Demokraten?
Bezeichnungen – Die Zeitgenossen der Jahre 1848–1850, aber auch spätere Historiker, haben für die politischen Strömungen und Vereine der Revolutionszeit viele verschiedene Bezeichnungen verwendet. Teilweise beziehen sich diese Bezeichnungen auf ein allgemeineres Links-rechts-Schema, teilweise auf größere Ideologien wie den Liberalismus oder Konservativismus, teilweise gab es bereits konkrete Namen von Parteien oder Fraktionen aufgrund der Stadt oder der Gaststätte, in der man sich traf.
Nach dem Links-rechts-Schema unterschied man eine Mitte von der Linken und der Rechten. Die sehr breite Mitte, das Zentrum, wurde noch in linkes und rechtes Zentrum unterteilt. Vor allem für die Linke und Rechte, aber auch mit Bezug auf Ideologien, verwendete man zur näheren Kennzeichnung Ausdrücke wie extrem, äußerst oder entschieden (also nach links oder rechts tendierend) oder gemäßigt (in die Mitte tendierend): die gemäßigte Linke, die entschiedene Linke, die entschiedenen Liberalen, die gemäßigten Konstitutionellen, die äußerste Rechte usw.
In der damaligen Zeit standen sich zwei Prinzipien gegenüber, auf denen die Macht im Staate beruhen konnte: traditionell war es der Monarch, im Zeitalter des Konstitutionalismus kam die Volksvertretung hinzu. Ideologisch gesehen standen sich also auf der einen Seite das monarchische Prinzip und auf der anderen die Volkssouveränität bzw.
- Der Liberalismus trat für eine konstitutionelle Monarchie ein. Rechtsliberale (des rechten Zentrum) wollten ein echtes Gleichgewicht zwischen Monarch und Volksvertretung sehen und die Volksvertretung nur durch Wohlhabende wählen lassen. Linksliberale (des linken Zentrum) wünschten sich mehr Macht für die Volksvertretung und ein Wahlrecht, das eher viele Männer mitwählen ließ.
- Die Demokraten wollten eine starke Volksvertretung, die nach einem allgemeinen Wahlrecht zustande kam. Die gemäßigten Demokraten konnten sich auch eine konstitutionelle Monarchie mit einem eher schwachen Königtum vorstellen. Die entschiedenen Demokraten neigten zur Abschaffung der Monarchie.
Was versteht man genau unter Populismus?
Sozialwissenschaft – In den Sozialwissenschaften gibt es drei grundsätzliche Ansätze zum Verständnis von politischem Populismus: 1.) als („dünne”) Ideologie, 2.) als Strategie, 3.) als Stil; oder als Gesamtheit dieser drei Elemente. Die Encyclopedia of Democracy definiert Populismus als eine „politische Bewegung, die die Interessen, kulturellen Wesenszüge und spontanen Empfindungen der einfachen Bevölkerung hervorhebt, im Gegensatz zu denen einer privilegierten Elite.
Um sich zu legitimieren, sprechen populistische Bewegungen oft direkt den Mehrheitswillen an – durch Massenversammlungen, Referenden oder andere Formen der direkten Demokratie –, ohne großes Interesse für Gewaltenteilung oder die Rechte von Minderheiten.” Der Politikwissenschaftler Cas Mudde definiert Populismus als „eine Ideologie, die davon ausgeht, dass die Gesellschaft in zwei homogene, antagonistische Gruppen getrennt ist, das ‚reine Volk‘ und die ‚korrupte Elite‘, und die geltend macht, dass Politik ein Ausdruck der volonté générale oder des allgemeinen Volkswillens sein soll”.
Der Soziologin Karin Priester zufolge ist Populismus „kein Substanz-, sondern ein Relationsbegriff”; er könne also nicht aus sich selbst heraus, sondern nur im Verhältnis oder in Abgrenzung zu einem Anderen (Gegner) definiert werden. Von dem Politologen Paul Taggart wird der Populismus als „inhärent unvollständig” beschrieben; er attestiert ihm ein „leeres Herz”.
Die äußeren Merkmale des Populismus könnten daher mit ganz unterschiedlichen inhaltlichen Werten und Zielen gefüllt werden bzw. sich mit diesen verbinden. In der Terminologie von Michael Freeden wird er als „dünne Ideologie” bezeichnet, die sich an verschiedene „Wirtsideologien” anlehnen kann. Taggart vergleicht den Populismus mit einem Chamäleon, das seine ideologische Färbung an die Werte der Bevölkerung in seinem jeweiligen „Kerngebiet” (heartland) anpasst.
Die Soziologen Hartmut Rosa, Henning Laux und Ulf Bohmann beschreiben am Beispiel der Finanzmarktregulierung das „zeitsoziologische Paradox” des Populismus: Die populistische Forderung „endlich mal zu handeln statt immer nur zu reden” stärke solche politischen Kräfte, die schnelle und einfache Lösungen versprächen.
- Systematische Sofortentscheidungen der Exekutive würden jedoch die zeitlich aufwendige Meinungs- und Willensbildung einer pluralistischen Öffentlichkeit unmöglich machen.
- Je mehr also dem Wunsch nach bedingungsloser politischer Handlungsbeschleunigung entsprochen werde, desto wahrscheinlicher werde es, dass partizipative Prozeduren abgekürzt oder umgangen würden.
Ein entsprechender Politikstil könne wiederum zur Bestätigung der populistischen Wahrnehmung führen, dass nur „die da oben” unter sich entscheiden würden. Anton Pelinka beschreibt Populismus allgemein als „Protest, der sich gegen die Kontrollmechanismen richtet, die eine direkte ‚Herrschaft des Volkes‘ vermeiden sollen.” Dem liege ein radikales Demokratieverständnis zu Grunde, wonach Demokratie – in Anlehnung an Abraham Lincoln – „Regierung des Volkes, für das Volk und durch das Volk” sei.
- Dabei favorisierten Populisten die plebiszitäre bzw.
- Direkte Demokratie, während sie repräsentative Formen geringschätzten.
- Für die „wahre” Demokratie, die der Populismus anstrebe, seien zwischengeschaltete Institutionen wie Parlamente oder Parteien nachrangig, wenn nicht gar hinderlich.
- Diese Institutionen würden sich – selbst wenn sie im herkömmlichen Sinne demokratisch legitimiert seien – nur anmaßen, für „das Volk” zu sprechen.
Allerdings beklagt Pelinka eine inflationäre Verwendung des Populismus-Begriffs, der oft unscharf und beliebig als Kampfbegriff oder Ausflucht diene. Der US-Politologe Marc F. Plattner vom National Endowment for Democracy sieht Populismus als ein mehrheitsorientiertes Demokratieverständnis jenseits des Liberalismus und des Konstitutionalismus : „Populisten wollen, dass sich das durchsetzt, was sie für den Willen der Mehrheit halten – oft durch einen charismatischen populistischen Anführer gelenkt –, und das mit so wenig Hindernissen oder Verzögerungen wie möglich.” Deshalb hätten sie wenig Verständnis für die liberale Betonung von verfahrensrechtlichen Feinheiten und für den Schutz von Individualrechten.
Neben ihrer antiliberalen Grundtendenz können populistische Strömungen laut Plattner allerdings auch als ein Weckruf für Angehörige der Eliten eines Landes wirken, falls diese etwa aufgrund der eigenen Privilegien bequem geworden sind und/oder sich in ihrer politischen Positionierung zu weit von der Mehrheitsmeinung entfernt haben.
Als opportunistische Strategie betrachtet Hans-Georg Betz populistische Rhetorik, die darauf abgestellt sei, „in der Bevölkerung latent oder offen vorhandene Ressentiments aufzugreifen, zu mobilisieren und emotional aufzuheizen und daraus politisches Kapital zu schlagen”.
- Jan Jagers und Stefaan Walgrave zufolge kann Populismus auch bloß ein bestimmter Kommunikationsstil sein, den politische Akteure dem Volk gegenüber verwenden.
- In diesem Fall sprechen sie von „dünnem Populismus” (im Gegensatz zum ideologischen „dicken Populismus”).
- Benjamin Moffitt und Simon Tormey schlagen vor, Populismus in erster Linie als eine Frage des politischen Stils zu betrachten, der mit dem Abbau ideologischer Gegensätze und der zunehmenden „Stilisierung” der Politik einhergehe.
Sie konzentrieren sich auf seine „performativen” und „ästhetischen” Elemente und charakterisieren Populismus durch eine Vereinfachung des politischen Diskurses, „saubere Wir-gegen-die-Gegensätze” und Lösungsvorschläge, die sich auf kurze, prägnante Schlagworte beschränken („sound-bite solutions”).
- Der Politikwissenschaftler Ernesto Laclau versteht Populismus als eine performativ wirksame Diskursstrategie, die auf eine Vereinfachung und bipolare Spaltung des politischen Diskurses abzielt.
- Dabei werden verschiedene Forderungen gebündelt und gegenüber der etablierten Politik antagonistisch in Stellung gebracht.
Für Laclau gibt es keine politische Intervention, die nicht, zumindest zu einem gewissen Grad, populistisch ist. Jan-Werner Müller sieht als das Kriterium für Populismus weniger Inhalt und Form einer Aussage als vielmehr die Art der Begründung: Wenn diese weder demokratisch noch wissenschaftlich ist, sondern sich aus einem angeblichen „Volkswillen” ableitet, der weder überprüft noch bewiesen werden kann und damit jeden pluralistischen Diskurs abblockt, handelt es sich um Populismus im methodischen Sinn.
Populisten präsentieren sich als die einzigen wahren Volksvertreter. Die Elite bezeichnen sie als korrupt und nur an den eigenen Pfründen interessiert. Ihr stellen sie ein vermeintlich reines, homogenes, sozusagen unverdorbenes Volk entgegen. Populisten stellen sich als einzig legitime Stimme des Volkes dar.
Ihren politischen Gegnern werfen sie nicht etwa vor, die falschen programmatischen Punkte oder auch Werte hochzuhalten, sie sprechen ihnen viel fundamentaler die politische Legitimität als solche ab.” Nach David Van Reybrouck entpuppt sich ihre angebliche „Verpflichtung gegenüber den eigenen Wählern oft als eine zynische Art politischen Unternehmertums, das populäre Ressentiments anzapft und schürt, um eine Wahl zu gewinnen und das daraus resultierende Mandat zu nutzen, um weiterhin elitäre Interessen zu verfolgen.” Der französische Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty rät, gänzlich auf den Begriff Populismus zu verzichten, da er unterkomplex sei und ignoriere, dass es in Fragen von Grenze und Eigentum durchaus verschiedene legitime Positionen geben könne.
Wer ist in der Fraktion?
Deutschland – Fraktionen gibt es in fast allen parlamentarischen ( Bundestag, Landesparlamente ) und sonstigen Vertretungen (z.B. Landschaftsverbände, Kreistage, Stadträten oder -vertretungen). Eine Fraktion bilden in der Regel die Mandatsträger, die im Parlament einen Sitz haben und derselben Partei angehören.
- Zum Teil muss sie auch deren Namen tragen.
- Sie haben einen besonderen Status, der mit zusätzlichen parlamentarischen Rechten und meist auch finanziellen Zuwendungen verbunden ist.
- Damit eine Gruppierung diesen Fraktionsstatus erhält, ist meist eine Mindestzahl von Abgeordneten beziehungsweise Mitgliedern oder die Erfüllung eines anderen Quorums vorgeschrieben.
Im saarländischen Landtag reichen zwei Abgeordnete. Anders als Fraktionen in anderen Ländern und EU, dürfen Parteien einer Fraktion im Bundestag nicht miteinander konkurrieren. Falls die Parteien einer Fraktion miteinander im Wettbewerb stehen, bedarf die Anerkennung als Fraktion der Zustimmung des Bundestages.
- Auch Abgeordnete verschiedener Parteien können sich zu einer Fraktionsgemeinschaft zusammenschließen.
- Ebenso ist die Aufnahme einzelner unabhängiger Abgeordneter oder aus ihrer ursprünglichen Fraktion ausgetretener Mandatsträger als sogenannte Hospitanten möglich.
- Im Grundgesetz werden Fraktionen nur in Art.53a Abs.1 Satz 2 GG ausdrücklich genannt ( Bundestagsfraktionen ).
Ihre Rechtsstellung ist in §§ 53 – 54 AbgG näher ausgestaltet; weitere Regeln finden sich zudem in der Geschäftsordnung des Bundestages (vgl. § 10 und § 11 GOBT). Die Rechtsstellung von Fraktionen von Landesparlamenten sowie Beitritt, Austritt, die interne Organisation der Fraktionen sind gesetzlich in den Fraktionsgesetzen der Bundesländer und in der Geschäftsordnung des jeweiligen Parlamentes festgelegt; siehe z.B.
Fraktionsgesetz Rheinland-Pfalz, Hessisches Fraktionsgesetz oder Geschäftsordnung des hess. Landtags, Fraktionen spielen eine wichtige Rolle in der internen Willensbildung im Parlament. Im parlamentarischen System der Bundesrepublik Deutschland kommt den Regierungsfraktionen und ihrer Disziplin eine besondere Bedeutung bei der Gesetzgebung zu.
Oppositionsfraktionen üben klassischerweise Kontroll- und Kritikfunktionen aus und stellen im Parteienwettbewerb eine Alternative zu den Regierungsfraktionen dar. Geleitet wird eine Fraktion meist von einem Vorsitzenden, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke haben jedoch in der Regel eine quotierte (mit mindestens einer Frau besetzte) Doppelspitze.
Als Grundlage für eine effiziente Arbeit von Fraktionen wird die Fraktionsdisziplin angesehen, die jedoch in einem gewissen Spannungsverhältnis zu dem in Art.38 Abs.1 Satz 2 GG verankerten Prinzip des freien Mandats steht. Bei fraktionsschädigendem Verhalten kann ein Mitglied aus der Fraktion ausgeschlossen werden.
Der ausgeschlossene Abgeordnete verliert nicht sein Mandat, sondern bleibt als fraktionsloser Abgeordneter im Parlament. Ein Parteiausschluss oder Parteiaustritt eines Abgeordneten hat nicht automatisch einen Ausschluss aus der Fraktion zur Folge. Ebenso wenig führt ein Ausschluss oder Austritt aus der Fraktion automatisch zum Ausschluss aus der Partei.
Was versteht man unter einem Verband?
International – Österreich Auch in Österreich erfolgt – analog zur Verwaltungsgliederung – eine Unterteilung in Bundes-, Landes-, Bezirks- und Gemeindeverbände, bei politischen Parteien auch Sektion genannt (der Begriff Sektion kann neben regionalen auch themenbezogene Gliederungen umfassen).
- alle juristische Personen (außer der Verlassenschaft ; Bund, Länder, Gemeinden und andere juristische Personen, soweit sie in Vollziehung der Gesetze handeln; anerkannte Kirchen, Religionsgesellschaften und religiöse Bekenntnisgemeinschaften, soweit sie seelsorgerisch tätig sind)
- eingetragene Personengesellschaften
- europäische wirtschaftliche Interessenvereinigungen
Für Straftaten ihrer Entscheidungsträger und Mitarbeiter, wenn Pflichten verletzt wurden, die den Verband betreffen, haften zusätzlich zu jenen auch die Verbände selbst. Schweiz Wie in Österreich ist der Verband in der Schweiz durch das Vereinsrecht des Zivilgesetzbuches erfasst.